Flickenteppich im Fokus
CDU, SPD und FDP bringen Anträge zur Ertüchtigung der Goltzstraße als Umfahrungsstrecke ein

Das Kopfsteinpfalster in der Goltzstraße wurde bereits an mehreren Stellen notdürftig geflickt. Hier muss ab Mitte 2020 der Ausweichverkehr aus der Bahnhofstraße durch. | Foto: Philipp Hartmann
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Steine ragen aus der Fahrbahn. An manchen Stellen wurden Löcher notdürftig mit Asphalt überdeckt. Die Goltzstraße ist nicht im besten Zustand. Doch während der Bauarbeiten zur Dresdner Bahn wird sie in den kommenden Jahren zur wichtigen Umfahrungsstrecke. Es bahnt sich ein Problem an.

Für die Anwohner ist es das teilweise schon jetzt. „Wir haben das Schlafzimmer zur Straßenseite. Morgens um 5.30 Uhr muss ich immer das Fenster schließen, weil die Lkw hier durchrattern“, erklärt eine Dame, die seit mehr als 30 Jahren in Sichtweite zum Bahnübergang Wolziger Zeile wohnt. Seit Oktober habe der Verkehr spürbar zugenommen. Das ist kein Zufall, denn seitdem laufen am Bahnübergang die Arbeiten für die künftige Unterführung für Radfahrer und Fußgänger. Um zur Baustelle zu kommen, müssen die schweren Laster über das Kopfsteinpflaster der Goltzstraße.

„Laut Anliegerbeschwerden führt der zusätzliche Verkehr im Zusammenwirken mit bestehenden Verwerfungen im Straßenpflaster zu nicht akzeptablen Erschütterungen in den angrenzenden Wohnhäusern. Die Anlieger sehen sich dadurch gesundheitlich beeinträchtigt und befürchten zugleich Schäden an ihren Gebäuden“, erklärt der SPD-Bezirksverordnete Christoph Götz-Geene. In einem Antrag fordert er das Bezirksamt auf, die Schäden „im Interesse einer erschütterungsarmen Abwicklung des Umleitungsverkehrs“ möglich kurzfristig beseitigen zu lassen. Christian Zander (CDU) möchte darüber hinaus eine Prüfung, ob das Auftragen einer Asphaltschicht möglich wäre. Der Bezirk sollte, so Zander, den Abschnitt zwischen Rehagener Straße und Wolziger Zeile ertüchtigen. „Ziel ist, dass die Befahrbarkeit für die Ausweichverkehre während der jahrelangen Sperrung der Bahnhofstraße gewährleistet und zugleich die Belastungen für Anwohner minimiert werden.“

Projektmanager Benjamin Döring von der Deutschen Bahn zufolge soll die Bahnhofstraße ab Mitte 2020 und dann voraussichtlich bis Anfang 2023 für den Kfz-Verkehr komplett gesperrt sein. Um auf die andere Seite der Bahntrasse zu kommen, haben Autofahrer dann zwei Möglichkeiten zur Umfahrung: den Schichauweg und die Goltzstraße über die Wolziger Zeile. Für Fußgänger und Radfahrer wird in der Bahnhofstraße eine barrierefreie Überquerung am Pfarrer-Lütkehaus-Platz möglich sein. Dass der schon jetzt existierende Lkw-Verkehr für die Anwohner eine Belastungsprobe darstellt, dessen ist sich Döring bewusst. Die Baufirmen kämen jedoch nun mal nicht anders an die Baustelle heran.

Neben dem Aspekt, dass die Straße mit ihrem Kopfsteinpflaster als vielgenutzte Umfahrungsstrecke eher ungeeignet scheint, gibt es noch ein weiteres Problem. „Wenn Sie um 8 Uhr hier über die Straße wollen, ist es wie auf dem Ku'damm“, erzählt die Anwohnerin. Der Berufsverkehr am Morgen und am Nachmittag stelle eine Gefahr für die Schüler der Käthe-Kollwitz-Grundschule dar, die auch die Goltzstraße passieren müssen. Das hat auch die FDP-Verordnete Dagmar Lipper erkannt, die ebenfalls einen Antrag in die BVV eingebracht hat. Sie möchte, dass das Bezirksamt für die Schulkinder eine sichere Querungsmöglichkeit an der Kreuzung Rehagener Straße herstellt. Die Deutsche Bahn, so erzählt Benjamin Döring, könnte sich dort eine Ampel vorstellen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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