Experiment Schulstraße ausgewertet
Elterntaxis waren fünf Wochen tabu

Im Frühjahr war die Straße vor der Bruno-Bürgel-Schule jeden Morgen eine halbe Stunde lang für Autos gesperrt. Ziel war es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Nun sind die Ergebnisse des Versuchs da. Es zeigt sich: Die Resonanz ist positiv.

Paradoxerweise sind es oft die Eltern, die für unübersichtliche oder gar gefährliche Situationen vor der Schule sorgen. Dann nämlich, wenn sie ihre Kinder morgens mit dem Auto zum Unterricht bringen. Doch während des fünfwöchigen Experiments war der Rackebüller Weg zwischen Lessing- und Goethestraße von 7.15 bis 7.45 Uhr gesperrt. Studenten der Technischen Universität Berlin begleiteten das Ganze, außerdem hat die Gesamtelternvertretung Verkehrszählungen vor und während des Versuchs organisiert.

Nach der Aktion wurden Fragebögen verteilt und insgesamt 773 Schülerinnen und Schüler, Eltern, Anwohner und Schulkräfte erreicht. Sehr gut oder gut fanden die Schulstraße 63 Prozent der Eltern, 78 Prozent der Nachbarn und sogar 89 Prozent des Schulpersonals. Gleichzeitig haben 35 Prozent der Eltern, 71 Prozent der Anwohner und 57 Prozent des Schulpersonals angegeben, dass sich die Verkehrssicherheit verstärkt oder stark verstärkt habe.

Die Zählungen ergaben zudem, dass der Pkw-Verkehr sich nicht zum Hintereingang der Schule verlagerte, sondern sogar abnahm. Dafür waren mehr Fahrräder unterwegs. Insgesamt haben während der fünf Wochen mehr Eltern ihre Kinder zu Fuß zum Schulgebäude gebracht. Verkehrsstadträtin Saskia Ellenbeck (Bündnis 90/Grüne) bewertet das Pilotprojekt als „großen Erfolg“. Auch Bildungsstadtrat Tobias Dollase (parteilos, für CDU) sagt, es habe sich gezeigt, das durch weniger Autoverkehr direkt vor der Schule die Sicherheit der Kinder erhöht werden könne, was im Interesse aller sei.

Schulleiter Jens Otte und die Eltern haben ein gemeinsames Statement abgegeben. Sie schreiben: „Wir setzen uns weiterhin auf Landes- und Bundesebene für geeignete rechtliche Rahmenbedingungen sowie reale Unterstützung ein, um die Umgebung von Grundschulen für Kinder dauerhaft sicherer zu machen.“

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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