Lichtenrade. Nach einer Vorbereitungsphase ist kürzlich in Alt-Lichtenrade der erste Nagel mit einem fairen Hammer eingeschlagen worden. Damit zeigt die Kampagne „Fair-Trade Town“ erste Wirkung.
Am südlichen Stadtrand ist Eva Reisberg mit ihrem Laden „Evas Seidenfloristik“ in Alt-Lichtenrade die erste von bislang einem knappen Dutzend Geschäftsleuten in Tempelhof-Schöneberg, die sich von Doris Deom, BUND-Aktivistin und Frontfrau der Kampagne, vom fairen Handel überzeugen ließ. „Ich finde die Aktion klasse und habe zunächst das Sortiment meiner kulinarischen Präsentecke erweitert“, so Reisberg. Neben Blumen und Pflanzen, die nicht verwelken, zwischen Krimskrams, Deko- und Geschenkartikeln, gibt es jetzt faire Ware wie Kaffee, Schokolade, Wein und Kekse aus Drittweltländern.
Als fairer Handel wird ein kontrollierter Handel bezeichnet, bei dem den Erzeugern für die gehandelten Produkte meist ein von Fair-Trade-Organisationen festgelegter Mindestpreis bezahlt wird. Damit soll den Produzenten auch bei niedrigeren Marktpreisen ein höheres und verlässlicheres Einkommen ermöglicht werden. Die Fairhandelsbewegung konzentriert sich hauptsächlich auf Waren, die aus Entwicklungsländern in Industriestaaten exportiert werden. Fairer Handel umfasst landwirtschaftliche Erzeugnisse ebenso wie Produkte des traditionellen Handwerks und der Industrie. Angeboten werden fair gehandelte Produkte bislang zumeist in Naturkost- und Dritte-Welt-Läden. Diese „Weltläden“ sind auch mit der wichtigste Baustein des Konzepts: „Irgendwo muss die Ware ja herkommen und andere Möglichkeiten haben wir momentan kaum, um an Produkte mit einem Fairtraide-Siegel zu kommen“, so Doris Deom.
Um das faire Geschäft anzukurbeln, gibt es am 29. Juli ab 10 Uhr eine Verkostung der neuen Angebote in Alt-Lichtenrade 129. HDK
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