Die Abrissbagger rollen
Auf dem Areal der ehemaligen Park-Arkaden will ein Investor 150 Wohnungen errichten

Der Werbemast ist noch vorhanden. Ansonsten sind die Park-Arkaden bereits abgerissen. | Foto: Philipp Hartmann
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Die Park-Arkaden am Akazienwäldchen sind Geschichte. Fünf Jahre lang stand das 1995 eröffnete Einkaufscenter schon leer. Jetzt laufen die Abrissarbeiten. Eine private Immobiliengesellschaft will das Baugrundstück entwickeln, neue Wohnungen und Parkplätze errichten.

Viel ist nicht mehr übrig von der ehemaligen Ladenzeile. Nur der bereits von Weitem sichtbare Werbemast ist noch vorhanden. Die alten Schilder zeigen, was sich einst in dem Center befand. Dazu gehörten unter anderem eine Spielhalle, eine Reinigung, ein Schuhgeschäft, ein Café und ein Fahrradshop. Der letzte Mieter zog Anfang Juni 2015 aus. Wie die Berliner Woche damals berichtete, begann der Niedergang der Arkaden bereits vier Jahre zuvor, als der Discounter „Penny“ seine Filiale aufgab. Danach blieben die Kunden aus. Es gab immer weniger Laufkundschaft. Ein neuer Ankermieter wurde nicht gefunden. Im Laufe der Jahre schlossen auch alle anderen Geschäfte, weil die Hoffnung auf Besserung verschwand.

Heute gibt es wieder große Pläne für das Areal. Das Unternehmen „Caster Investment S.A.“ mit Sitz in Luxemburg als Bauherr plant zwei siebengeschossige Gebäude mit 150 Wohneinheiten, 47 Pkw-Stellplätzen sowie Abstellflächen für Fahrräder. Die offizielle Adresse lautet Allee der Kosmonauten 129. Vom Investor nachträglich eingereichte Wünsche nach einer weiteren Verdichtung des Geländes mit unter anderem zwei Arztpraxen und einer Tagespflege habe das Stadtplanungsamt aus planungsrechtlichen Gründen keine Genehmigung erteilen können, teilte Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) auf Nachfrage mit.

Dennoch schätzt die Bürgermeisterin das Bauvorhaben als positiv ein. „Das Bezirksamt erhofft sich von einer Neubebauung des Standortes eine Verbesserung der städtebaulichen Situation, nachdem bereits vor längerer Zeit die Nutzung vor Ort aufgegeben wurde und das Grundstück seit mehreren Jahren leer steht.“

Allerdings entspanne sich durch den Neubau nicht die angespannte Lage hinsichtlich der fehlenden Pkw-, Kita- und Schulplätze im Stadtviertel. „Leider werden mit diesem Vorhaben keine neuen Schul- und Kitaplätze entstehen“, bedauert die Bürgermeisterin. Auch der CDU-Abgeordnete Mario Czaja kritisiert, dass im Rahmen des Bauprojekts keine Schule gebaut wird. „Schon jetzt fehlen bereits knapp 300 Plätze an Grundschulen in Marzahn“, stellt er fest. Dagmar Pohle verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass sich der Bauherr an alle baurechtlichen Vorgaben gehalten habe. Man habe ihn allerdings auch nicht zwingen können, sich an sozialen Infrastrukturmaßnahmen zu beteiligen oder diese umzusetzen. Dennoch sei sie optimistisch, dass in unmittelbarer Nachbarschaft neue Schulplätze und im Stadtteil auch weitere neue Kitaplätze entstehen würden.

Wann mit dem Neubau begonnen wird, weiß die Bürgermeisterin allerdings nicht. Bau- und Wohnungsaufsicht sowie die Untere Denkmalschutzbehörde müssten spätestens zwei Wochen vor dem ersten Spatenstich informiert werden. Dies sei noch nicht erfolgt, erklärt Dagmar Pohle. Auch habe der Investor die Anwohner noch nicht über seine Pläne informiert. Das Bezirksamt werde das Unternehmen drängen, dies zeitnah zum Baubeginn noch zu tun. Die Baugenehmigung selbst wurde auf Antrag des Investors bereits bis Mitte Mai 2021 verlängert.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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