Asbestverseuchtes Dach bleibt
Deutsche Bahn AG verschiebt Abriss am S-Bahnhof Springpfuhl auf unbestimmte Zeit

Laut der Deutschen Bahn AG ist auf Berliner Bahnhöfen nur an der Marzahner Station Springpfuhl Asbest verbaut worden. Der beabsichtigte Abriss des Daches wurde erst einmal gestoppt. | Foto:  Philipp Hartmann
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Das Dach des S-Bahnhofs Springpfuhl sollte Mitte Oktober abgerissen werden. Weil die Deutsche Bahn AG bei vorbereitenden Untersuchungen jedoch feststellte, dass Asbest im Dach verbaut wurde, untersagte das Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit Berlin (LAGetSi) den Abriss. Wie steht es jetzt um die Gesundheit der Fahrgäste und wann erfolgt der Abriss?

Einen neuen konkreten Zeitplan wollte die Bahn kürzlich auf eine Anfrage der Berliner Woche nicht nennen. Eine Erneuerung des Daches sei weiterhin geplant, erklärte ein Unternehmenssprecher. Allerdings plane die Bahn kurzfristig keinen vollständigen Rückbau aufgrund der Asbestbelastung. Zunächst würden vorbereitende Maßnahmen für den Winter umgesetzt. „Zum einen sind das bauliche Anpassungen, damit das Dach bei starkem Schneefall geräumt werden kann“, erklärte der Sprecher. Auch sei zumindest der Rückbau eines Teils des Daches geplant. Des Weiteren würden Netze unter dem Dach angebracht, „um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten“.

Wann die Baumaßnahmen erfolgt sein werden, darüber informierte der Sprecher nicht. Auch die Frage, wie standsicher die Überdachung des Bahnsteigs aktuell ist, ließ die Bahn unbeantwortet.

Feststeht, dass die Deutsche Bahn den S-Bahnhof Springpfuhl modernisieren will. Die Planungsphase werde aber erst ab dem Jahr 2025 beginnen. Dies teilte die Senatsumweltverwaltung dem SPD-Abgeordneten Jan Lehmann auf seine Anfrage zu asbestversuchten Bahnhofsdächern in Berlin mit. Zudem erklärte der Senat, dass von der Asbestbelastung des Daches keine Gefahr für Fahrgäste ausgehe, solange dieses nicht beschädigt wird. „Erst durch eine Beschädigung oder Bearbeitung können feinste Fasern aus dem Material freigesetzt werden und in die Atemluft gelangen“, erklärte die Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz, Dr. Silke Karcher (Grüne). Wie man sich daher bei Arbeiten mit Asbest schützen muss, legt die Technische Regel für Gefahrenstoffe im Arbeits- und Gesundheitsschutz fest.

Der S-Bahnhof Springpfuhl ist offenbar ein Sonderfall in Berlin. Nach Angaben der Deutschen Bahn ist aktuell kein weiteres Bahnsteigdach wissentlich mit Asbest versehen. Laut der BVG gibt es auch keinen einzigen U-Bahnhof in Berlin mit asbestgedeckten Dächern. Der Abriss des Bahnhofdaches in Marzahn dürfte somit zu einer besonderen Herausforderung werden.

Laut der Deutschen Bahn AG ist auf Berliner Bahnhöfen nur an der Marzahner Station Springpfuhl Asbest verbaut worden. Der beabsichtigte Abriss des Daches wurde erst einmal gestoppt. | Foto:  Philipp Hartmann
Von dem asbestbelasteten Dach des S-Bahnhofs Springpfuhl soll keine Gesundheitsgefahr für Fahrgäste ausgehen. Erst durch eine Beschädigung oder Bearbeitung können sich laut der Senatsverkehrsverwaltung Fasern aus dem Material lösen und in die Atemluft gelangen. | Foto: Philipp Hartmann
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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