Umzug an den Murtzaner Ring 68
Die ersten Bewohner ziehen in neue modulare Flüchtlingsunterkunft
Die neue modulare Unterkunft für Geflüchtete (MUF) am Murtzaner 68 ist bezugsfertig. Noch in diesem Monat ziehen die ersten Familien und Alleinreisenden aus dem Containerdorf am Blumberger Damm in die neuen Wohneinheiten um.
„Die Menschen, die nach Marzahn-Süd kommen, kennen unseren Bezirk also bereits mehrere Jahre, besuchen Schulen, Kitas, Sprach- und Integrationskurse oder gehen täglich zur Arbeit“, teilte Dagmar Pohle (Die Linke) mit. Die Bürgermeisterin verfasste Anfang November einen Brief, der als Postwurfsendung an insgesamt 4000 Haushalte in der Poelchaustraße, dem Murtzaner Ring, der Langhoffstraße und der Märkischen Allee zugestellt wurde. Darin informierte sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Gelände, da eine geplante Informationsveranstaltung und ein Tag der Offenen Tür aufgrund der staatlichen Anordnungen und Hygieneauflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ausfallen mussten.
Von Februar 2019 bis September 2020 wurde die Unterkunft aus vorgefertigten Betonteilen gebaut. Sie haben eine Herstellergarantie von 80 Jahren. Im September wurde die MUF 2.0 – der erste Standort der zweiten MUF-Generation in Berlin – durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, an den Mieter, das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten, übergeben. Betrieben wird die Gemeinschaftsunterkunft von der gemeinnützigen diakonischen Stephanus-Stiftung.
431 geflüchteten Menschen bietet die aus zwei Apartment-Wohnhäusern bestehende Unterkunft ein neues Zuhause. Sie soll zunächst der Unterbringung von geflüchteten Familien dienen, könnte laut Dagmar Pohle aber langfristig auch beispielsweise für studentisches Wohnen genutzt werden.
Im Erdgeschoss ist eine öffentliche Kita in die MUF integriert worden, in der 65 Kinder betreut werden können. Dies sei ein Novum, so das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten. Anfang 2021 soll die Kita eröffnen.
Das Containerdorf am Blumberger Damm wird nach dem Leerzug geräumt. Die von der Bezirksverordnetenversmmlung ins Spiel gebrachte Verwendung der Gebäude und Wohnungen für Studenten und Auszubildende ist nicht möglich. Die Nutzungsgenehmiung für die Container läuft im Februar 2023 aus. Dann müsste eine Baugenehmigung neu erteilt werden. Dies hätte hohe Investitionen in den Brand-, Schall- und Wärmeschutz sowie in den Umbau der Gebäude zur Folge. Daher werden die Container wohl abgerissen.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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