Mit begrünter Dachterrasse und Fotovoltaikanlage
Energetische Sanierung des Freizeitforums Marzahn ist abgeschlossen
Mit Superlativen sparte Jugend- und Familienstadtrat Gordon Lemm (SPD) nicht, als er bei einer Begehung am 29. September über das Freizeitforum Marzahn sprach. „Dieses Haus ist ein absolutes Unikum im Land Berlin, deutschlandweit, weltweit.“ Die Verbindung von Sport, Kultur und Freizeitangeboten in einem Haus sei einzigartig.
Nach jahrelangen Bauarbeiten bei laufendem Betrieb ist die energetische Sanierung des Multifunktionsgebäudes nun im Wesentlichen abgeschlossen. Nur noch einzelne Restarbeiten an den Fenstern sind aktuell noch zu erledigen. „Das ist hier ein ganz wichtiger Bezugspunkt für die Marzahn-Hellersdorfer“, betonte Lemm, der in der Gegend aufgewachsen ist, im Freizeitforum schwimmen gelernt hat und dessen Eltern das Haus regelmäßig besuchen.
Auf rund 17 000 Quadratmeter Fläche befinden sich ein Schwimmbad mit Saunabereich, die Bezirkszentralbibliothek auf drei Etagen, das Jugendzentrum „Fair“, eine Frauensporthalle und ein Frauenfitnesszentrum, eine Kegelbahn, eine Studiobühne, der Arndt-Bause-Saal, wo regelmäßig die Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf tagt, sowie kleinere Räume für Vereine und eine Konditorei.
Mitte der 80er-Jahre wurde das Freizeitforum Marzahn vom Architekten Professor Wolf-Rüdiger Eisentraut als Kulturhaus konzipiert. Kurz nach der Wende wurde es fertiggestellt. Erste Sanierungsarbeiten an dem Bauwerk fanden bereits ab 2007 statt.
Von 2009 bis 2014 wurde das Haus brandschutztechnisch ertüchtigt. 2016 begannen dann die Planungen für die weiteren Bauarbeiten zur energetischen Sanierung. Dazu gehörte in etlichen Bauabschnitten die Erneuerung der Schwimmbadtechnik, die Sanierung der Fassade und der Fenster, die Installation einer Fotovoltaikanlage und die Sanierung sowie Begrünung der Dachterrasse. Dort wurden unter anderem Wege, die durch Beete hindurchführen und wo sogar Walderdbeeren wachsen und gepflückt werden können, angelegt.
„Der Abschluss dieser großen Arbeiten ist toll. Das Haus hat aber auch weiterhin Bedarf“, sagte Miroslaw Filzek, Leiter des Freizeitforums von der GSE (Gesellschaft für StadtEntwicklung) gGmbH. Sie betreibt das Haus seit 2004. Vor allem die alte Elektrotechnik des Gebäudes aus DDR-Zeiten, die Heizungsanlage sowie Teile der Lüftungs- und die Veranstaltungstechnik müssen ihm zufolge zukünftig noch ausgetauscht werden.
„In so einem großen Haus geht die Arbeit nie aus“, erklärte Filzek. Das große Problem sei immer, das dafür benötigte Geld zu bekommen. Bisher seien bereits rund elf Millionen Euro aus Landes- und Bundesmitteln in das Gebäude geflossen, berichtete Yves Kana von der GSE. Allein 5,3 Millionen Euro habe die Modernisierung der Dachterrasse gekostet, 2,8 Millionen Euro die Fassade, rund 900 000 Euro die Schwimmbadtechnik und 74 000 Euro die Fotovoltaikanlage, die nun etwa ein Zwölftel des jährlich im Freizeitforum verbrauchten Stroms produziert. „Mit diesen umfassenden Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz konnten wir einen wesentlichen Beitrag zu einem wirtschaftlicheren und nachhaltigen Betrieb des Freizeitforums Marzahn leisten“, betonte GSE-Projektleiterin Manuela Rhode.
Eine neue Attraktion des Freizeitforums ist eine Dachterrasse mit Liegestühlen, in denen bereits die Nutzer der Bibliothek lesen und entspannen können. Von dort können Besucher auch den Blick in die Umgebung genießen. In Zukunft soll es dort auch Veranstaltungen geben und die Möglichkeit, einen Kaffee zu trinken. „Es ist ein Kleinod entstanden, das hoffentlich von den Bürgern gut genutzt wird“, äußerte sich Gordon Lemm, der bereits vor gut einem Jahr ankündigte, mit der Dachterrasse der angesagten Cocktailbar „Klunkerkranich“ in Neukölln Konkurrenz machen zu wollen. Wie der Stadtrat mitteilte, soll ein Interessenbekundungsverfahren dafür sorgen, dass bald ein gastronomisches Angebot auf der Dachterrasse eröffnen kann. „Mein Traum ist es, das Freizeitforum Marzahn auch für künftige Generationen zum Lebensmittelpunkt zu gestalten. Mit dem Abschluss der energetischen Sanierung sind wir diesem Ziel wieder einen Schritt nähergekommen.“
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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