Feuerwehrleute schlagen Alarm
Marzahn-Hellersdorf. Viele Wachen der Freiwilligen Feuerwehren (FFW) in Berlin sind sanierungsbedürftig. Mitunter schränkt der Bauzustand sogar die Einsatzbereitschaft ein. Allein der Sanierungsbedarf der Wachen der FFW in Marzahn-Hellersdorf schlägt mit über zwei Millionen Euro zu Buche.
Allein in die Sanierung der Feuerwache Marzahn müsste laut einer im September vorgelegten Liste von Innenstaatssekretär Bernd Krömer (CDU) eine halbe Million Euro fließen. Hier ist eine große Zahl von Betonplatten abgesackt, sodass selbst ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr darin stecken bleiben könnte. „Das bedeutet eine erhöhte Unfallgefahr“, sagt Wachleiter Bernd Paetzelt.
Ungefähr gleich hoch ist der Sanierungsbedarf der Wache der FFW in Biesdorf. Beispielsweise sind die Feststeller der Tore der Fahrzeughalle so marode, dass die Kameraden diese festhalten müssen, wenn ein Fahrzeug ein- oder ausfährt. Eine feuchte Wand gefährdet ihre Gesundheit und die Heizung fällt regelmäßig aus. Bei der Hellersdorfer FFW wären 650 000 Euro bauliche Investitionen erforderlich, bei der FFW in Kaulsdorf knapp 400 000 Euro.
„Die Wachen sollten schon in Ordnung sein“, sagt Jörn Müller, stellvertretender Landesbeauftragter der Freiwilligen Feuerwehren Berlin. Die Mitglieder der FFW seien schließlich Bürger, die ihren Dienst an der Allgemeinheit im Ehrenamt leisten. „Da haben sie einen Anspruch auf vernünftige Unterkünfte“, sagt Müller.
Die Misere sei allerdings nicht neu, sondern eine Folge der Berliner Haushaltspolitik der zurückliegenden Jahrzehnte. Das Land Berlin hat aus dem Sondervermögen Infrastruktur Wachsende Stadt zunächst 2,85 Millionen Euro für die FFW Rauchfangwerder und 1,35 Millionen für die FFW Frohnau zur Verfügung gestellt. Ansonsten gibt es nur noch Geld für den Anbau von Unterstellmöglichkeiten von Rettungswagen wie etwa in Marzahn.
Für die Erhaltung der Feuerwehrgebäude ist das Berliner Immobilienmanagement (BIM) zuständig. Es sollte bis zum Herbst über die Verwendung der Mittel entscheiden. Laut eines Pressesprechers liegen diese Entscheidungen noch auf dem Tisch der Verantwortlichen. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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