Feuerwehrleute schlagen Alarm

Die Feststeller der Tore der Fahrzeughalle funktionieren nicht mehr. Deshalb müssen Feuerwehrleute von der FFW Biesdorf  wie Florian Pohsner die Tore festhalten, wenn ein Löschfahrzeug zum Einsatz fahren will. | Foto: hari
2Bilder
  • Die Feststeller der Tore der Fahrzeughalle funktionieren nicht mehr. Deshalb müssen Feuerwehrleute von der FFW Biesdorf wie Florian Pohsner die Tore festhalten, wenn ein Löschfahrzeug zum Einsatz fahren will.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn-Hellersdorf. Viele Wachen der Freiwilligen Feuerwehren (FFW) in Berlin sind sanierungsbedürftig. Mitunter schränkt der Bauzustand sogar die Einsatzbereitschaft ein. Allein der Sanierungsbedarf der Wachen der FFW in Marzahn-Hellersdorf schlägt mit über zwei Millionen Euro zu Buche.

Allein in die Sanierung der Feuerwache Marzahn müsste laut einer im September vorgelegten Liste von Innenstaatssekretär Bernd Krömer (CDU) eine halbe Million Euro fließen. Hier ist eine große Zahl von Betonplatten abgesackt, sodass selbst ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr darin stecken bleiben könnte. „Das bedeutet eine erhöhte Unfallgefahr“, sagt Wachleiter Bernd Paetzelt.

Ungefähr gleich hoch ist der Sanierungsbedarf der Wache der FFW in Biesdorf. Beispielsweise sind die Feststeller der Tore der Fahrzeughalle so marode, dass die Kameraden diese festhalten müssen, wenn ein Fahrzeug ein- oder ausfährt. Eine feuchte Wand gefährdet ihre Gesundheit und die Heizung fällt regelmäßig aus. Bei der Hellersdorfer FFW wären 650 000 Euro bauliche Investitionen erforderlich, bei der FFW in Kaulsdorf knapp 400 000 Euro.

„Die Wachen sollten schon in Ordnung sein“, sagt Jörn Müller, stellvertretender Landesbeauftragter der Freiwilligen Feuerwehren Berlin. Die Mitglieder der FFW seien schließlich Bürger, die ihren Dienst an der Allgemeinheit im Ehrenamt leisten. „Da haben sie einen Anspruch auf vernünftige Unterkünfte“, sagt Müller.

Die Misere sei allerdings nicht neu, sondern eine Folge der Berliner Haushaltspolitik der zurückliegenden Jahrzehnte. Das Land Berlin hat aus dem Sondervermögen Infrastruktur Wachsende Stadt zunächst 2,85 Millionen Euro für die FFW Rauchfangwerder und 1,35 Millionen für die FFW Frohnau zur Verfügung gestellt. Ansonsten gibt es nur noch Geld für den Anbau von Unterstellmöglichkeiten von Rettungswagen wie etwa in Marzahn.

Für die Erhaltung der Feuerwehrgebäude ist das Berliner Immobilienmanagement (BIM) zuständig. Es sollte bis zum Herbst über die Verwendung der Mittel entscheiden. Laut eines Pressesprechers liegen diese Entscheidungen noch auf dem Tisch der Verantwortlichen. hari

Die Feststeller der Tore der Fahrzeughalle funktionieren nicht mehr. Deshalb müssen Feuerwehrleute von der FFW Biesdorf  wie Florian Pohsner die Tore festhalten, wenn ein Löschfahrzeug zum Einsatz fahren will. | Foto: hari
Feuerwehrkamerad Florian Pohsner von der FFW Biesdorf vor der ständig feuchten Wand im Innern der Wache. Sie gefährdet die Gesundheit der Feuerwehrleute. | Foto: hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 695× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.456× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.501× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.