Unruhe im Kiez Marchwitzastraße
Konsum plant den Bau eines Hochhauses

Die Gebäude auf dem Konsumgrundstück an der Marchwitzastraße müssen vermutlich einem neuen Hochhaus weichen.  | Foto: hari
3Bilder
  • Die Gebäude auf dem Konsumgrundstück an der Marchwitzastraße müssen vermutlich einem neuen Hochhaus weichen.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Der Konsum plant den Bau eines Hochhauses an der Marchwitzastraße. Ein Zweigeschosser mit unter anderem Arztpraxen und einer Apotheke müsste dafür weichen. Mieter und Anwohner sind verunsichert, zumal die Zukunft der benachbarten früheren Kaufhalle mit einem Rewe-Markt unklar ist. 

„Wir haben den Mietern lediglich angekündigt, dass wir etwas mit dem Grundstück vorhaben“, sagt André Gubarew, Geschäftsführer der Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend eG auf Nachfrage der Berliner Woche. Er bestätigt aber, dass der Bau eines Hochhauses geplant sei. Alles weitere, befinde sich noch in der Vorplanung. In Gesprächen mit den Gewerbemietern solle zunächst geklärt werden, ob sie Interesse haben, in den Neubau wieder einzuziehen.

Anwohner befürchten, dass sich die Versorgungslage im Kiez wesentlich verschlechtert. Hier befinden sich einige der wenigen Gaststätten im Kiez. Die vier Arztpraxen und die Apotheke im Zweigeschosser sind für viele wichtige Anlaufpunkte. Außerdem befindet sich auf dem Grundstück des Konsums gleich nebenan eine alte Kaufhalle mit einem Rewe-Markt. Die Kaufhalle sei ein Sonderfall, sagt Gubarew. Mit Rewe werde gesondert gesprochen. „Wir haben einen gültigen Mietvertrag“, stellt Thomas Löschmann, Expansionsbeauftragter Ost des Lebensmitteleinzelhändlers Rewe auf Nachfrage dazu fest.

„Sollen wir alle zum Einkaufen rüber zum Helene-Weigel-Platz gehen?“, fragt eine ältere Anwohnerin. Der Helene-Weigel-Platz mit Einkaufsmöglichkeiten und Gesundheitszentrum liegt nur wenige Hundert Meter entfernt, allerdings jenseits der viel befahrenen Allee der Kosmonauten. Und im Kiez rund um die Marchwitzastraße leben viele ältere Menschen. Ihnen dürfte es schwerfallen, ihre Einkäufe so weit nach Hause zu schleppen.

Zahnärztin Silvia Hauser hat ihre Praxisräume in dem Zweigeschosser. Der Konsum hat sie in einem Schreiben über den geplanten Abriss des Gebäudes in Kenntnis gesetzt und auf ein Sonderkündigungsrecht hingewiesen. In einem persönlichen Gespräch sei ihr zudem angeboten worden, später in den Neubau wieder einzuziehen. „Und was mache ich während der Bauzeit?“, fragt sie. Sie sehe derzeit keine Möglichkeit, im Kiez andere Praxisräume anzumieten. „Ich sehe meine Existenz bedroht.“

Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) weiß von Planungen des Konsums. „Es gab bisher aber nur Vorgespräche“, erklärt sie gegenüber der Berliner Woche. Sobald es konkrete Pläne gebe, werde sie zu einer Anwohnerversammlung einladen.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 143× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 469× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 433× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 869× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.