Wohnungen statt Möbelmarkt?
Linke will neue Lösung an der Märkischer Allee
Die Linke will die Bebauungsplanungen für den Möbelmarkt von XXXLutz stoppen. Das Bezirksamt soll Gespräche darüber anbahnen, statt des Möbelhauses lieber Wohnungen zu bauen und Parkplätze zu schaffen.
Die Fraktion der Linken hat in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) den Antrag eingebracht, dass das Bezirksamt die Aufstellung des Bebauungsplanes für das Einrichtungshaus von XXXLutz ruhen lassen und Gespräche der Einrichtungskette mit dem Investor Bonava anbahnen soll. Ziel soll eine vertragliche Vereinbarung sein, um das für den Markt vorgesehene Grundstück für den Wohnungsbau zu nutzen. Damit könnten unter anderem die Probleme gelöst werden, die Bonava mit der Bereitstellung von Parkplätzen für seine Mieter noch hat. Der Antrag wurde nach erster Lesung in den Stadtentwicklungsausschuss überwiesen.
XXXLutz will seine bisher geplanten Verkaufsflächen vergrößern und dafür auf Lagerflächen verzichten. Mit diesem Anliegen ist die Einrichtungskette an das Bezirksamt herangetreten. Das prüft gegenwärtig diesen Wunsch auf seine Umsetzbarkeit. „Voraussetzung dazu ist jedoch, dass der Vorhabenträger den Nachweis erbringt, dass negative Auswirkungen auf Zentrenstrukturen, auf die Umwelt und auf die Wohn- und Arbeitsverhältnisse vermieden werden können“, erklärte Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) gegenüber der Berliner Woche.
Grundstück planungsrechtlich geteilt
Das Grundstück an der Ecke Märkische Allee und Trusetaler Straße war ursprünglich für eine Sportfläche vorgesehen. Nachdem der Bezirk diese Pläne aufgab, erwarb es ein Investor, um dort Märkte zu errichten. Ein Möbelfachmarkt auf der Brache war weitgehend unstrittig, während für einen großen Lebensmittelfachmarkt das Land seine Zustimmung nicht geben wollte. Deshalb wurde das Grundstück planungsrechtlich geteilt.
Auf mehr als der Hälfte des Grundstücks baut die Bonava Deutschland GmbH inzwischen Wohnhäuser. Die geplanten fünf Achtgeschosser sind im Rohbau zum Teil fertig. Außerdem soll noch ein 21-geschossiges Hochhaus gebaut werden. Es entstehen insgesamt 579 Wohnungen. Die Pläne der Bonava sehen aber bisher nur 143 Stellplätze für Pkw der neuen Bewohner vor. Dagegen gab es auf einer Informationsveranstaltung im Sommer vergangenen Jahres von Anwohnern Kritik. Diese befürchteten eine zusätzliche Belastung für ihre Straßenzeilen.
Die Bonava äußert sich vorsichtig zu dem Vorstoß der Linken. Es seien zu viele Fragen ungeklärt und zunächst einmal müsste XXXLutz ein Interesse an einem Verkauf haben. „Wenn die Pläne für das Möbelhaus tatsächlich gestoppt werden, ist natürlich auch entscheidend, zu welchen Bedingungen das Grundstück angeboten wird. Dann müsste geklärt werden, wie die Fläche stattdessen bebaut werden könnte“, teilt Bonava-Projektleiter Oliver Hauf der Berliner Woche mit. „Wir bitten um ihr Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt Fragen zur Ansiedelung nicht beantworten“, war die noch knappere Antwort von XXXLutz.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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