Großbaustelle bis 2029
Neubau des Marzahner Knotens beginnt in Kürze
Nach jahrelanger Planung beginnt in Kürze der Neubau des Marzahner Knotens. Bis Ende 2029 werden die Bauarbeiten dauern. Drei Straßenbrücken mit den dazugehörigen Rampen- und Verbindungsfahrbahnen werden neu errichtet, ebenso wie die Straßenbahnbrücke der BVG. Zudem wird der Fußgängertunnel instandgesetzt.
Als Verkehrsknoten Marzahn wird der Kreuzungsbereich der Landsberger und der Märkischen Allee mit den Fern- und S-Bahn-Gleisanlagen der Deutschen Bahn bezeichnet. Die dortigen Brücken sind marode, müssen deshalb dringend erneuert werden. Außerdem gibt es bislang kaum Fuß- und Radwege. Die Planer wollen mit dem Großprojekt die Verkehrssicherheit erhöhen, die Infrastruktur wieder auf Vordermann bringen und auch das Gewerbegebiet Knorr-Bremse westlich der S-Bahn-Gleise besser anbinden.
Bei einer Informationsveranstaltung im Oktober im Kino „Am Eastgate“ stellte die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK) Bürgern den aktuellen Planungsstand vor. Wie Arne Huhn, Leiter Brücken/Ingenieurbau bei der SenUMVK, und Dr. Gerhard Setzpfandt vom Büro Setzpfandt Beratende Ingenieure dabei mitteilten, beginnt im Dezember die erste von insgesamt neun Bauphasen. Bereits im November finden vorbereitende Arbeiten wie Kabelverlegungen statt. In der ersten Bauphase wird demnach der Brückenknoten 1 erneuert. Dabei handelt es sich um das 140 Meter lange Brückenwerk, unter dem unter anderem die Fernwärmeleitung von Vattenfall, eine Betriebsstraße der BTB Recycling GmbH, die Fernbahn- und S-Bahn-Gleise verlaufen. Außerdem wird eine Fläche für den zukünftigen Bau der Nahverkehrstangente freigehalten.
Beide Brücken, die über die S-Bahn-Gleise führen, müssen abgerissen werden. Das geschieht zeitversetzt, damit der Autoverkehr durchgehend fließen kann. Die beiden Richtungsfahrbahnen stadteinwärts und stadtauswärts, die aktuell ziemlich weit auseinanderliegen, werden durch den Neubau künftig zusammengelegt. Während der ersten Bauphase, die bis ins Frühjahr 2024 andauern wird, werden sich Radfahrer und Fußgänger den nördlichen Fußweg teilen müssen.
Auswirkungen haben die Bauarbeiten auch auf den öffentlichen Personennahverkehr. Für die S-Bahn-Linien S5 und S75 in Richtung Wartenberg soll es bis Mitte 2024 drei Wochenendsperrungen und elf Nachtsperrungen (von 22 bis 4 Uhr) geben. Für die Linie S7 Richtung Ahrensfelde sind eine Wochenendsperrung und drei Nachtsperrungen angekündigt. Während der Sperrungen wird es einen Schienenersatzverkehr geben. Auch die Straßenbahnverbindung wird über die gesamte Bauzeit sichergestellt. Eine Ausnahme gibt es nur in der Zeit, in der die Straßenbahngleise auf die neuen Brückenbauwerke verschwenkt werden.
Autofahrer werden sich während der Bauarbeiten staubedingt auf längere Fahrtzeiten einstellen müssen. Auf der Landsberger Allee stehen in dieser Zeit weniger Fahrspuren zur Verfügung. Es sollen mehrere weitläufige Umleitungs- und Ausweichstrecken ausgeschildert werden, unter anderem über Ahrensfelde, erklärte Arne Huhn.
Nach Ende der Bauarbeiten wird es auf der Landsberger Allee aber wie bisher drei Fahrspuren je Richtung geben. Daneben kommen in beiden Richtungen zweieinhalb Meter breite Radwege neben drei Meter breiten Gehwegen hinzu. Auf der Märkischen Allee findet dagegen eine Reduzierung von drei auf zwei Fahrspuren statt. Zur Kompensation der für das Bauvorhaben gefällten Bäume soll es mehrere trassennahe sowie an der Gehrenseestraße eine drei bis vier Hektar große trassenferne Ausgleichsfläche parallel zur Bahnstrecke geben. Dort werden neue Bäume gepflanzt.
Deutlich erhöht haben sich die Kosten für das Vorhaben. 2018 sind die Planer noch von 82 Millionen Euro ausgegangen. Wie Arne Huhn nun berichtete, werden die Kosten nach aktuellem Stand bei 120 bis 130 Millionen Euro liegen, gefördert durch das Programm „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“.
Mehr Informationen zum Bauvorhaben mit Plänen und Skizzen gibt es auf bwurl.de/16q2 und das Video zur Info-Veranstaltung auf YouTube unter bwurl.de/18nc.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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