Senat gibt grünes Licht
Neue S-Bahnstrecke schafft schnelle Verbindung zwischen Springpfuhl und Grünau
Der Berliner Osten bekommt eine neue S-Bahn-Verbindung. Sie soll vom Bahnhof Springpfuhl in Marzahn zum Kreuz Grünau führen. Der Senat stellte das Projekt jetzt vor.
Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) sagte, die neue Strecke werde die Stadtteile Marzahn, Biesdorf, Adlershof und Köpenick sinnvoll miteinander verbinden. „Damit schaffen wir für den Norden und Osten Berlins langfristig sogar eine weitere S-Bahn-Anbindung zum BER“, erklärte Schreiner. Geplant sind fünf neue S-Bahn-Stationen auf einer Strecke von 12,5 Kilometern: Biesdorf-Süd, Karlshorst-Nord, Wuhlheider Kreuz, An der Wuhlheide, Dörpfeldstraße.
Schreiner sprach von einem „Systementscheid“ für die S-Bahn als geeignetes Verkehrssystem. Dies sei das Ergebnis fachlicher Beratungen. „Viele Umsteigepunkte zu U-Bahn, Tram, Bus und ein dichterer Takt machen das Angebot für Fahrgäste attraktiver“, sagte die Senatorin. Die S-Bahn sei demnach am besten geeignet, die Anforderungen der Nahverkehrstangente (NVT) auf dem östlichen Berliner Eisenbahn-Außenring zu erfüllen. Die bisher geschätzten Kosten für das Projekt liegen bei 1,4 Milliarden Euro. Auf einen möglichen Baubeginn wollte sich Schreiner nicht festlegen.
Kein Vorrang für die TVO?
Auf einem Teilstück der neuen S-Bahntrasse ist der Weiterbau der parallel verlaufenden Schnellstraße Tangentialverbindung Ost (TVO) geplant. Beim Bündnis Schiene Berlin-Brandenburg (BSBB) gab es zuletzt Befürchtungen, die TVO könne auf der für die Bahn vorgesehenen Strecke gebaut werden. Für die NVT müssten dann Gleise verlegt werden, was erhöhte Kosten mit sich bringe. Laut Senatorin Schreiner soll bei der TVO-Planung darauf geachtet werden, die NVT nicht zu tangieren, ein Bahnbau-Korridor soll freigehalten werden.
Der bündnisgrüne Abgeordnete Stefan Ziller begrüßt die „Beschäftigung des Senats mit der Nahverkehrstangente“. Zum Systementscheid für die S-Bahn habe er aber noch Fragen. „Wir fordern vom Senat, die Planung der NVT in den Mittelpunkt zu stellen und Huckepack zur Planung der TVO zu nehmen." Eine zügige Realisierung der Nahverkehrstangente habe absolute Priorität, so Ziller. Für eine fundierte Debatte müsse der Senat die vorliegende Trassierungsstudie veröffentlichen.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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