Kostenexplosion auf 35,5 Millionen Euro
Rathaus Marzahn: Der Sanierungsbeginn verzögert sich voraussichtlich bis Oktober 2024
Die Sanierung des Rathauses Marzahn am Helene-Weigel-Platz soll nicht mehr wie ursprünglich geplant Anfang dieses Jahres beginnen. Stattdessen plant das Bezirksamt einen Baubeginn im Oktober 2024.
„Die Erstellung der Ausschreibungsunterlagen ist in Vorbereitung. Ab Januar 2024 erfolgen dann die gemäß den Vergabevorschriften erforderlichen EU-weiten Ausschreibungen“, teilte die Senatsverwaltung für Finanzen eine Stellungnahme des Bezirksamts auf Anfrage des Linken-Abgeordneten Kristian Ronneburg mit. Gründe für die Verzögerung gehen daraus nicht hervor. Stattdessen erklärt das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, dass das Vorhaben im Zeitplan läge.
Um die Sanierung beginnen zu können, muss allerdings noch ein logistisches Problem gelöst werden. So befinden sich im Rathaus Marzahn unter anderem die Büros der Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und das Stadtentwicklungsamt, die für die Zeit der auf vier Jahre geschätzten Bauarbeiten umziehen müssen. Auf Nachfrage des Linken-Abgeordneten informierte das Bezirksamt darüber, dass die BVV-Fraktionen und das BVV-Büro in der Premnitzer Straße 13 am S-Bahnhof Mehrower Allee untergebracht werden sollen.
Die Grundinstandsetzung des alten Rathauses, das Ende der 80er-Jahre gebaut wurde, ist unter anderem wegen seines in die Jahre gekommenen Zustands erforderlich. So sind im Gebäudeinneren einige Risse an den Wänden zu sehen. Vorgesehen ist eine energetische Sanierung der Gebäudehülle und Gebäudetechnik sowie die Herstellung eines den aktuellen Vorschriften entsprechenden Brandschutzes. Das Haus soll in Zukunft umfassend barrierefrei sein. Auch sollen die Elektro-, Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärinstallation sowie Decken-, Wand- und Bodenbeläge erneuert werden. Neue Sanitärbereiche sollen eingebaut, der Fahrstuhl bis ins fünfte Obergeschoss erweitert und der zentrale Erdgeschossbereich umstrukturiert werden. Damit sich das Gebäude im Sommer nicht so stark aufheizt, soll ein Schutz eingebaut werden. Auf dem Dach soll zukünftig eine Photovoltaikanlage für Strom sorgen. Auch im Außenbereich soll es Veränderungen geben, beispielsweise verbesserte Treppen und Gehwege, einen barrierefreien Zugang und neue Bepflanzung.
Die Gesamtkosten, die zu Beginn der Planung vor rund sechs Jahren mit 22 Millionen Euro beziffert wurden, haben sich inzwischen auf 35,5 Millionen Euro erhöht. Die 22 Millionen Euro werden aus SIWANA-Mitteln (Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds) finanziert. Das Land Berlin hat die weiteren 13,5 Millionen Euro in die Investitionsplanung eingestellt.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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