Flüchtlinge wohnen variabel
Richtfest für neuartige Flüchtlingsunterkunft am Murtzaner Ring gefeiert
Der Senat feierte das Richtfest für den ersten Bau einer neuen Generation von Flüchtlingsunterkünften. Dabei wurde nicht nur an die Bequemlichkeit der Bewohner, sondern auch an eine bessere Integration in den Kiez gedacht.
Der Neubau am Murtzaner Ring ist die erste Modulare Flüchtlingsunterkunft (MUF) vom sogenannten Typ 2.0. Mit dieser Bezeichnung hebt der Senat die Neuartigkeit der Gebäudekomplexe hervor. Diese sind in Gestaltung und Raumaufteilung flexibler als die bisherigen MUF. Insgesamt sind in der Hauptstadt zunächst acht Grundstücke vorgesehen, um sie mit einer Unterkunft dieser Art zu bebauen.
Die MUF Murtzaner Ring 68 besteht aus zwei rechtwinklig angeordneten Baukörpern. Richtfest wurde nach nur elf Wochen Bauzeit für den Rohbau am 10. Oktober gefeiert. Die ersten Bewohner werden voraussichtlich im Frühsommer kommenden Jahres einziehen. Bis zu 467 Flüchtlinge werden dort untergebracht werden können.
Diese erwartet ein für Flüchtlinge bislang ungewohnter Wohnkomfort. Die Wohneinheiten lassen sich unterschiedlich kombinieren, sodass Wohnungen mit ein bis fünf Zimmern entstehen. Hierdurch können auch größere Familien in einer in sich geschlossenen Wohnung untergebracht werden. „Das schafft nicht nur bessere Voraussetzungen für das Ankommen der Flüchtlinge in ihrem neuen Zuhause. Auch die künftige Weiternutzung als Wohnungen für alle Berliner ist leichter möglich“, sagte Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Die Linke).
„Die Menschen, die hier im nächsten Jahr einziehen, werden in Apartments wohnen können und damit bessere Lebensbedingungen als in bisherigen Unterkünften haben, gerade auch Familien“, erklärte Daniel Tietze (Die Linke), Staatssekretär für Integration. Eine weitere Besonderheit der MUF am Murtzaner Ring ist, dass in den Gebäuden eine Kita untergebracht sein wird. Diese bietet 65 Plätze und wird auch für Kinder aus dem Wohngebiet offen sein.
Die Planungen für die MUF waren im Wohngebiet von Diskussionen und auch Kritik seitens der Anwohner begleitet worden. Deshalb wurde die ursprünglich geplante Anordnung der Gebäude geändert. Der Blick auf Nachbarhäuser und auf die Baumreihe von Kastanien, die für den Murtzaner Ring prägend ist, konnte erhalten werden.
Die Integration der Kita erfolgte auf Anregung des Bezirksamtes. Die MUF entsteht in einem Wohngebiet, wo Kita-Plätze fehlen. „Wir treten damit dem Vorurteil entgegen, alles nur für Flüchtlinge zu tun. Wir denken auch an die ansässige Bevölkerung“, sagte Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) anlässlich des Richtfestes.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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