Wohnungen und Gewerbe entstehen
Teil des Einkaufszentrums "Kleeblatt-Passage" weicht neuem Gebäudekomplex

Der südliche Teil der Kleeblatt-Passage soll erhalten bleiben. Dort befindet sich unter anderem eine Apotheke. | Foto: Philipp Hartmann
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Auf dem Grundstück Hohensaatener Straße 18 steht bald ein großes Bauprojekt an. Geplant ist ein neuer Gebäudekomplex mit einem Mix aus Wohnungen und Gewerbe. Eine Tabakbörse, ein Zeitungsladen sowie ein Textilverkauf sollen einziehen. Dafür wird ein Teil des Einkaufszentrums „Kleeblatt-Passage“ abgerissen.

Wie das Bezirksamt auf Nachfrage der Berliner Woche mitteilt, wurde für das Grundstück ein positiver Bauvorbescheid erteilt. Dieser ist nach erteilter Verlängerung bis zum 16. November dieses Jahres gültig. „Die Planung zum Bauvorbescheid sieht vor, einen u-förmigen, geschlossenen Gebäudekomplex mit ca. 360 Wohnungen, Gewerbeunterlagerungen im Erdgeschoss und einer Tiefgarage zu errichten“, informiert das Bezirksamt. Angaben zum Investor und zum Kostenvolumen macht es – wie in solchen Fällen üblich – aus Datenschutzgründen nicht. Bekannt ist dagegen, dass im Rahmen des Bauvorhabens die Gewobag vom Land Berlin geförderte Wohnungen bauen will.

Fünf und elf Geschosse

Der Gebäudekomplex soll aus fünf Bauteilen bestehen, deren Höhe zwischen fünf und elf Geschossen variiert. Das geplante Vorhaben werde unterkellert, wobei das Untergeschoss den Innenbereich zwischen den Seitenflügeln der Wohnblöcke schließe und als Tiefgarage genutzt werden soll.

Um das Vorhaben in die Tat umzusetzen, müssen zwei Drittel der Kleeblatt-Passage abgerissen werden. Betroffen ist vor allem der nördliche Teil. Der verbleibende südliche Teil des Einkaufszentrums wird laut Bezirksamt umgenutzt. „Es verbleiben die Apotheke, die Gastronomie und der Blumenladen. Neu kommen eine Tabakbörse, ein Zeitungsladen sowie ein Textilverkauf hinzu“, heißt es. Bei letzterem handelt es sich um den Billiganbieter „KiK“.

Penny und Rewe ziehen mit ein

Wann der Investor mit dem Abriss beginnt, weiß das Bezirksamt nicht. Wohl aber, dass auf jeden Fall die Lebensmittelmärkte von Penny und Rewe zwischen der Hohensaatener Straße und dem Brodowiner Ring in das Neubauprojekt integriert werden. Außerdem habe es bereits ein Gespräch zwischen dem Bezirk, dem Investor und Rewe gegeben, in dem die Dringlichkeit der Nahversorgung während der Bauphase dargelegt worden sei. Allerdings gibt es offenbar noch kein zufriedenstellendes Ergebnis. „Der Investor hat versichert, dass gemeinsam mit Rewe verschiedene Varianten an unterschiedlichen Standorten geprüft wurden. Es konnte jedoch bisher keine wirtschaftlich vertretbare Lösung gefunden werden“, so das Amt. Geprüft würden weiterhin Möglichkeiten wie beispielsweise ein Online-/Lieferservice. Für die Zukunft prognostiziert der Bezirk, dass sich durch das Bauvorhaben der zentrale Versorgungsbereich im Nahversorgungszentrum Brodowiner Ring mit einem neuen, erweiterten Angebot qualitativ verbessert.

Online-Petition gegen das Vorhaben

Bei manchen Anwohnern stößt das Bauvorhaben auf Ablehnung. Im Januar wurde eine Online-Petition gestartet, die jedoch nur eine überschaubare Zahl an Unterstützern fand. „Wir fordern Bürgerbeteiligung und Transparenz bei den Vorgängen um das Bauprojekt“, heißt es darin. Auf Anfrage des Abgeordneten Gunnar Lindemann (AfD) teilte das Bezirksamt mit, dass in Abstimmung mit dem Investor eine Ausstellung zu dem geplanten Vorhaben vor Ort geplant sei. Außerdem sollen die Bürger über das Projekt informiert werden. „Da derzeit noch kein Bauantrag zur Prüfung vorliegt, kann hierfür noch kein Zeitpunkt benannt werden.“

Bedarf an Kita- und Schulplätzen gedeckt

Soziale Einrichtungen sind im Rahmen des Bauprojekts derweil nicht vorgesehen, obwohl im Wohngebiet Marzahn-Ost durch Wohnungsneubau ein Bedarf von zusätzlichen 48 Kita- und 50 Grundschulplätzen entsteht. Nach Bezirksangaben ist in der Region Marzahn-Mitte jedoch der Neubau von zwei neuen Kitas mit zusammen etwa 200 Plätzen geplant. „Damit kann der prognostizierte zusätzliche Bedarf bis 2025 abgedeckt werden. Darüber hinaus wird die Festlegung eines zusätzlichen Vorhaltestandortes für eine Kita geprüft. Für die Grundschulversorgung stehen gegenwärtig ausreichend Kapazitäten zur Verfügung.“

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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