Mit Plastekipper und Triola
Bezirksmuseum zeigt Spielzeug aus der DDR
Das Bezirksmuseum lädt mit seiner neuen Ausstellung zu einer besonderen Zeitreise ein. Es zeigt Spielzeug, Spiele und Kinderbücher aus den 1970er-und 1980er-Jahren.
Diese Wahl ist nicht von ungefähr gefallen. Das sind die Jahrzehnte, in denen die Großsiedlungen in Marzahn und Hellersdorf entstanden. Diese waren prägend für mehrere Generation bis heute. Viele, die damals mit ihren Eltern in die Plattenbausiedlungen gezogen sind, haben heute selbst Kinder. Was liegt näher, als diesen einmal zu zeigen, womit man selbst als Kind gespielt hat.
Entsprechend groß war der Andrang bei der Eröffnung der Ausstellung, zumal viele Marzahn-Hellersdorfer zum Gelingen der Ausstellung beigetragen haben und dem Museum Spielzeug aus ihrer eigenen Kindheit zur Verfügung gestellt haben.
Die Ausstellung eignet sich auch, Vergleiche mit der heutigen Spielzeugwelt zu ziehen oder zwischen den Spielzeugwelten in West und Ost. Wer weiß beispielsweise noch, dass die DDR-Variante von „Barbie“ eine Puppe namens „Steffi“ war? „Ausgerechnet eine solche Puppe haben wir für unsere Ausstellung nicht bekommen“, bedauert Museumsleiterin Dorothee Ifland.
Dafür zeigt die Schau viele andere Beispiele für die Parallel-Spielzeugwelten in West und Ost. Klassiker wie Autos aus Holz, Metall und Kunststoffen, Cowboys und Indianer, Plüschtiere, Kaufmannsläden oder die Puppenbühne mit dem Kasper und seinen Gefährten gehören natürlich dazu.
Die Spielzeuge für drinnen und draußen werden in 20 Themeninseln vorgestellt. Darunter sind Gesellschafts- und Lernspiele, Militärspielzeug und importiertes Spielzeug wie Buratino, Lego-Steine oder Monchhichi. Das Spielen auf Festen, auf Spielplätzen und in Kindereinrichtungen wird gezeigt. Auch an das Kinderfernsehen mit Sandmännchen und Pittiplatsch wird erinnert. Das alles wird durch Informationen zur Spielzeuggeschichte, zu Spielwarenherstellern und Spielzeugdesignern ergänzt. Zeitgenössische Fotos von spielenden Kindern aus dem Bezirk machen die Zeit lebendig.
Die Ausstellung bietet auch die Möglichkeit zum Spielen an nachgestalteten Brettspielen wie „Pilzsuche“ oder „Der bunte Würfel“. Wer will, kann basteln wie vor Jahrzehnten oder einer Spielzeug-Triola Töne entlocken. Originale DDR-Kinderbücher wie „Alfons Zitterbacke“, „So ein Struwwelpeter“ oder „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ stehen zum Blättern und Lesen bereit.
Die Ausstellung „Plastekipper und Triola“ ist bis 15. Mai kommenden Jahres im Bezirksmuseum, Haus 1, Alt-Marzahn 51, zu besichtigen. Öffnungszeiten sind Mo-Fr von 10 bis 18 Uhr. Mehr Informationen gibt es auf www.museum-marzahn-hellersdorf.de.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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