Das alte Grips gibt es nicht mehr

Josefina Mauro lässt sich von der ABU gGmH im Grips zur Konditorin ausbilden. Die 34-Jährige stammt aus Mosambik und lebt seit 2001 in Deutschland. | Foto: hari
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Marzahn. Die Gaststätte und das Backwarengeschäft des Ausbildungszentrums Grips in Alt-Marzahn sind geschlossen. Das Zentrum macht nach außen einen trostlosen und verlassenen Eindruck. Dabei läuft im Innern die Ausbildung von Konditoren weiter.

Als 2007 der Ausbildungsbetrieb mit Bäckereigeschäft und Restaurant eröffnete, war die Freude im Kiez groß. Es war ein guter Ort, um einen Kaffee zu trinken oder sich zum Essen zu verabreden. Die Backwaren waren gut und frisch. Das Restaurant wurde zum Geheimtipp. Und Paare, die sich in der nahe gelegenen Marzahner Mühle das Ja-Wort gaben, feierten hier gern ihre Hochzeit. Zwischen 2007 und 2010 wurden bis zu 130 Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Berlin zum Koch oder zur Restaurantfachkraft, zum Konditor oder zur Fachverkäuferin für Backwaren ausgebildet. 10 bis 15 Ausbilder, Sozialpädagogen und Förderlehrer waren angestellt.

Die Ausbildungen wurden vom Jobcenter und dem Arbeitsamt finanziert. Diese Fördermittel wurden in den zurückliegenden Jahren jedoch zusammengestrichen. Unternehmen, die heute Lehrlinge mit einer besonderen pädagogischen Begleitung und Förderung einstellen, erhalten Unterstützung von Bildungsträgern vor Ort.

„Wir mussten den Restaurantbetrieb und das Backwarengeschäft zum Teil ohne Lehrlinge aufrechterhalten“, sagt Petra Winkelmann, Geschäftsführerin der ABU gGmbH, Träger der Ausbildungseinrichtung. Restaurant und Verkaufsstelle wurden im September 2015 geschlossen. Die Verträge von Ausbildungskräften liefen zum Ende des Jahres aus und wurden nicht verlängert.

Die ABU gGmbH will sich nun auf die Ausbildung von Konditoren konzentrieren. Ein Ausbildungszentrum zur Qualifizierung und Umschulung zu Konditoren ist in Abstimmung mit der Bäckerinnung in Alt Marzahn geplant. Gegenwärtig stehen ein Konditormeister und zwei Lehrkräfte zur Verfügung, die acht Lehrlinge ausbilden können. Außerdem werden 21 junge Fachkräfte der Gastronomie aus Frankreich und Italien für ihre Arbeit in der Berliner Gastronomie vorbereitet. Ein zweiter solcher Kurs soll noch in diesem Jahr beginnen. „Wir werden uns von dem Objekt Grips nicht trennen“, erklärt Winkelmann. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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