Peter-Pan-Grundschule: Bosch-Stiftung fördert neue Lernmethoden
Marzahn. Die Peter-Pan-Grundschule ist auf dem Weg, sich zu verändern. Wissenschaftliche Unterstützung bekommt sie hierbei durch eine Förderung der Robert-Bosch-Stiftung.
Seit zwei Jahren nimmt die Grundschule am Förderprojekt der Bosch-Stiftung „School Tournaround – Berliner Schulen starten durch“ teil. Zehn Berliner Schulen, die alle in einem schwierigen sozialen Umfeld liegen und Probleme mit der Disziplin und einen Nachholbedarf bei der Lernförderung haben, nehmen daran teil.
Als die Peter-Pan-Grundschule dazustieß, lagen die Anmeldezahlen am Boden und der Ruf der Schule war schlecht. Zudem warf eine lange Erkrankung des Schulleiters die Schule zurück.
Anfang dieses Schuljahres wurde Katrin Wende kommissarisch als Schulleiterin eingesetzt. „Die Schule ist dank des Bosch-Projektes ein Stück vorangekommen. Wir wollen diesen Weg fortsetzen“, sagt sie. Dabei weiß sie Sascha Verkoyen, Leiter der Projektgruppe kooperatives Lernen, und immer mehr Lehrer hinter sich.
Neue Lernmethoden wurden eingeführt. Der Unterrichtsstoff wird nicht mehr nur frontal vermittelt. Das Kollegium lässt die Kinder die Lerninhalte selbst und gemeinsam erarbeiten. „Das macht vielen Lehrern inzwischen selbst viel mehr Spaß, als den Stoff einfach nur zu dozieren und abzufragen“, erläutert Verkoyen.
Es gibt inzwischen Klassenräte an der Schule und von jeder Klasse einzeln beschlossene Verhaltensregeln. Damit wollen Lehrer und Schüler gemeinsam Probleme mit der Disziplin in den Griff kriegen. Schüler der älteren Klassen achten zusammen mit den Lehrern auf die Ordnung in den Pausen. Jede Klasse verfügt über eine Unterrichtsstunde pro Woche, in der über Probleme im Zusammenleben in der Schule gesprochen werden kann. Schüler, die "ausrasten", bekommen in der kürzlich eingerichteten „Auszeitstation“ Gelegenheit, wieder zu sich zu finden.
Die Schulleitung setzt auf eine enge Zusammenarbeit der Lehrer, Erzieher und Sozialpädagogen. Sie organisiert regelmäßig Zusammenkünfte mit Sozialpädagogen, Sonderpädagogen und Schulpsychologen vom Schulamt. Diese beraten zum Umgang mit besonders schwierigen Schülern.
Langsam gewinnt die Schule auch das Vertrauen der Eltern zurück. „Wir merken, dass wir ernst genommen werden“, sagt Marlen Teichert, Vorsitzende der Gesamtelternvertretung. Die Grundschule sei im Vergleich zur Zeit vor wenigen Jahren nicht wiederzuerkennen. Es gehe voran, auch wenn viele im Kiez das noch nicht gemerkt hätten. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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