Schulbibliotheken steigen in das Medienzeitalter ein
"Dann können die Schüler von Beginn des Schuljahrs an die neuen Bücher entleihen, in den Katalogen nach ihnen suchen und mit ihnen arbeiten", sagt Victor Wolter. Der Lehrer für Mathematik und Physik am Victor-Klemperer-Kolleg leitet auch die Bibliothek an der Schule für Erwachsenenbildung. Dort legen jedes Jahr rund 150 Schüler das Abitur ab.
Wolter ist außerdem für den Ausbau und die Modernisierung der Schulbibliotheken im Bezirk zuständig. Diesen Job macht er seit 2012 ehrenamtlich. Das Bezirksamt hat ihm seitdem in jedem Jahr 23 Bibliothekshelfer zur Seite gestellt, zum größten Teil Teilnehmer von Arbeitsmaßnahmen des Jobcenters, aber auch Freiwillige aus der Bürgerarbeit.
Die Aufgabe der Bibliothekshelfer war zunächst, regelmäßige Öffnungszeiten an 17 Schulbibliotheken im Bezirk zu garantieren. Im vergangenen Jahr sind sie dazu übergangen, die Bestände an Literatur und anderen Medien zu erfassen, deren Daten in Datenbanken aufzunehmen und diese den Schülern und Lehrern digital zur Verfügung zu stellen. An dem Programm beteiligen sich inzwischen schon zehn Schulen.
Am weitesten ist die Aufarbeitung der Bestände im Klemperer-Kolleg. In diesem Jahr wurde die Aufnahme der Medien auch in der Bibliothek der Peter-Pan-Schule beendet. An acht weiteren Schulen haben Bibliothekshelfer mit der Aufnahme begonnen. Bei der Konrad-Wachsmann-Schule besteht Interesse mitzumachen.
Das Bibliotheksprogramm ist ein Berliner Modellprojekt. Außer Marzahn-Hellersdorf ist noch der Bezirk Treptow-Köpenick beteiligt. Bewährt sich das Konzept, wird es in einigen Jahren in allen anderen Bezirken Schule machen.
"Es geht uns nicht nur um die Bücher, sondern um den Zugang der Schüler zum Lesen und letztendlich um die Medienkompetenz der kommenden Generationen", erläutert Wolter. In einer zeitgemäß eingerichteten Schulbibliothek können die Schüler lernen, wie man Themen recherchiert und sich in den Informationsquellen zurechtfindet.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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