Einbrecher in der Bärensteinstraße machen sich defekte Straßenlampen zunutze
Marzahn. Die dunkle Jahreszeit spielt Einbrechern ohnehin schon in die Hand. Mitunter sind es aber auch die Umstände, die sie beinahe einladen, ihr kriminelles Handwerk auszuüben - wie in der Bärensteinstraße.
Seit Wochen schon sind die Straßenlampen vor einigen Hochhäusern ausgefallen. Diesen Umstand machten sich am Donnerstag, 12. November, Einbrecher zunutze. Sie stiegen am späten Abend über den Balkon in die Wohnung von Heinz Baumgart.
Nach dem Diebstahl wandte sich der 80-Jährige an Vattenfall. Die Vattenfall Europe Netzservice GmbH ist unter dem Namen Berlin Licht für die Instandhaltung der Berliner Straßenbeleuchtung zuständig. Das Unternehmen teilte mit, dass die Instandsetzung der Leuchten mehrere Wochen dauern würde. Das Land Berlin zahle nicht genug.
„Es kann doch nicht sein, dass man uns deshalb hier im Dunkeln sitzen lässt“, sagt Baumgart. Er wohnt in der ersten Etage des Elfgeschossers. Das Hochhaus befindet sich gleich hinter dem Einkaufscenter „Am Anger“. Büsche und kleine Bäume stehen dicht gepflanzt nebeneinander und verdecken die Sicht auf die Balkone. Es ist für Einbrecher ein leichtes Spiel, die erste Etage unentdeckt zu erklimmen. Umso mehr, wenn wie jetzt die Beleuchtung ausfällt und die Häuser im Dunkeln liegen. So mancher Einbrecher mag das als regelrechte Einladung zum Einbruch in der ersten Etage auffassen.
Einbrüche hat es in dem Hochhaus in den zurückliegenden Jahren mehrfach gegeben – auch bei den Nachbarn von Baumgart. Nach dem Einbruch bei ihm lassen sie Tag und Nacht die Weihnachtsbeleuchtung an ihrem Balkon an.
„Sie haben Angst, dass demnächst wieder Einbrecher kommen“, erklärt der Rentner. Deshalb versuchten sie, ihren Balkon auf diese Weise wenigstens notdürftig zu beleuchten. Baumgart hat auf eine solche Maßnahme verzichtet. „Ich weiß nicht, ob das etwas bringt“, sagt er. Besser wäre, die Stadt käme ihren Verpflichtungen nach und hält die Straßenbeleuchtung instand. Trotz seiner Anrufe bei Berlin Licht und auch beim Ordnungsamt waren bis Anfang Dezember vier Straßenlampen defekt.
Auf Nachfrage der Berliner Woche bezeichnet Vattenfall-Pressesprecher Olaf Weidner die Antwort des Mitarbeiters, das Land Berlin zahle nicht genug für Reparaturen als ein Missverständnis. Nur bei größeren Reparaturen, die auch größere Summen kosten, müsse die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gefragt werden. Sein Unternehmen werde sich der Reparatur umgehend annehmen. „Wenn nur einer oder ein paar Leuchtkörper ausgetauscht werden müssen, dann sollte das Problem binnen ein- oder zwei Wochen behoben sein“, erklärt Olaf Weidner. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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