Ukraine-Krieg als Gewaltauslöser?
Entsetzen nach Brandanschlag auf Internationalen Lomonossow-Campus in Marzahn

Im Sommer 2021 ist der Internationale Lomonossow-Campus an der Allee der Kosmonauten 123 fertiggestellt worden.  | Foto:  Philipp Hartmann
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Diese Tat macht fassungslos. In den frühen Morgenstunden des 11. März wurde ein Brandanschlag auf die Turnhalle des Internationalen Lomonossow-Campus in der Allee der Kosmonauten ausgeübt. Nun ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt.

Nach Polizeiangaben haben die Einsatzkräfte der Feuerwehr ein weiteres Ausbreiten der Flammen verhindern können. Das Feuer sei von Unbekannten durch einen Brandsatz entfacht worden und habe die Gebäudesubstanz beschädigt. Verletzt worden sei zum Glück niemand. Die weiteren Ermittlungen dauerten derzeit noch an. Was hinter dieser Tat steckt, ist nicht bekannt, doch liegt eine Verbindung zu Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine nahe. Seit Beginn des Krieges mehren sich Berichte von Anfeindungen gegen Russen, die in Berlin leben.

„Wir dürfen nicht zulassen, dass sich der Hass auf den Krieg in der Ukraine gegen Menschen mit vermeintlichen oder tatsächlichen russischen Wurzeln richtet. In unserem Bezirk gibt es keinen Platz für Hass und Gewalt und niemand von uns hier trägt Verantwortung für den Krieg Putins, am allerwenigsten unsere Kinder“, sagte deshalb Bürgermeister Gordon Lemm (SPD). Den Brandanschlag verurteilte er als „abscheuliche Tat“. Die Schule stehe für Weltoffenheit und Verständigung. „Hier werden Kinder aus unterschiedlichen Nationen gemeinsam unterrichtet. Eine offenbar politisch motivierte Tat gegen Kinder ist verabscheuungswürdig und besorgniserregend“, so Lemm.

„Die Lomonossow-Schule ist ein verlässlicher und langjähriger Partner des Bezirksamtes. Sie ist ein weltoffener Lernort und steht für den interkulturellen Dialog und Ausgleich. Auch in der aktuellen Situation unterstützt sie den Bezirk bei der Aufnahme der Geflüchteten aus der Ukraine“, erklärte Schulstadtrat Torsten Kühne (CDU). Schulkoordinator Alexander Ott teilte mit, dass es an den Lomonossow-Schulen noch nie ethnisch oder sprachlich begründete Auseinandersetzungen gegeben habe. „Auch jetzt lassen wir unsere Schulgemeinschaft nicht auseinanderdividieren oder gar gegeneinander aufbringen“, ergänzte Alexander Ott, der das interkulturelle Lehrer- und Erzieherteam und die sehr bunte Schülerschaft hervorhob. Kinder aus bis zu 20 Nationen, darunter Russland, besuchen die 2007 eröffnete Schule in privater Trägerschaft.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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