Ateliergenossenschaft will Immobilie für Künstler nutzen
Alte Börse Marzahn steht vor Verkauf

Die Braustube in der Alten Börse ist geschlossen. Künftig wird wohl auch sie Atelierräume beherbergen.  | Foto: hari
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  • Die Braustube in der Alten Börse ist geschlossen. Künftig wird wohl auch sie Atelierräume beherbergen.
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Die Alte Börse Marzahn scheint vor einem Besitzerwechsel zu stehen und verkauft zu werden. Eine Ateliergenossenschaft möchte das Gebäude für Künstler nutzen.

Die Alte Börse liegt im zentralen Bereich des ehemaligen Magerviehofs. Hier wurde bis 1945 das angelieferte Vieh gehandelt. Die Alte Börse GmbH hat seit 2013 versucht, das Gebäude als Veranstaltungsort zu etablieren. Dieser Versuch darf als gescheitert gelten.

Im sanierten alten Börsengebäude finden seit einiger Zeit kaum noch Veranstaltungen statt. Auch die Braustube ist geschlossen. Nun steht die Alte Börse im Internet als Immobilie ausgeschrieben

Eine Genossenschaft plant, das Börsengebäude zu erwerben und hier Ateliers für Künstler einzurichten. Die Atelierhaus-Genossenschaft-Berlin e.G. (AHGB) ist eine für Künstler gegründete Genossenschaft. Sie hat das Ziel, ihre Mitglieder mit bezahlbaren Atelierräumen zu versorgen. Seit 2017 besitzt sie ein solches Haus im Charlottenburger Norden mit 35 Ateliers.

„Wir haben die Alte Börse im Internet als Immobilie ausgeschrieben gefunden“, erzählt Matthias Nebel, Vorstand der Genossenschaft. „Die Lage erscheint günstig und Gewerbeimmobilien werden in Berlin immer knapper“, fährt er fort. Künstler suchten zunehmend in Berlin vergleichsweise günstige Atelierräume.

Die AHGB will das Gebäude der Alten Börse aufteilen und darin etwa 40 Ateliers mit einer Größe von zehn bis 100 Quadratmetern Größe installieren. „Der denkmalgeschützte Altbau ist mit Raumhöhen von 3,50 und vier Metern als Ateliergebäude sehr gut geeignet“, erläutert Nebel. Er sei bestens saniert und ab Anfang 2020 nutzbar.

Besonders spektakulär sei der alte Börsensaal. Hier könne man Hallenateliers mit einer Deckenhöhe von 9,50 Metern einrichten. Künstler könnten hier zwei bis drei Galerieebenen einziehen. Ein auf acht Metern Höhe verlaufendes Fensterband versorge den Raum mit viel Tageslicht.

Die AHGB veranstaltete Anfang November einen Besichtigungstermin für Künstler. Wer von diesen eine Atelier erwerben möchte, muss Mitglied der Genossenschaft werden und einen Genossenschaftsanteil je nach Ateliergröße einzahlen. Danach wäre noch eine monatliche Kaltmiete von 300 bis 360 Euro fällig.

Die Alte Börse GmbH hatte sich bereits 2016/17 von einem großen Teil ihrer Liegenschaften auf dem Gelände getrennt. Auf ihrer Webseite finden sich der Hinweis, dass sich der Geschäftsinhalt ab 2020 verändern werde. Anmietungen für Räume seien auf Anfrage noch für 2019 möglich. Anfragen der Berliner Woche zu den weiteren Plänen beantwortete die Geschäftsführung bis Redaktionsschluss nicht.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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