Bezirksmuseum zeigt Fundstücke von Ausgrabungen auf dem IGA-Gelände

Zu den Ausstellungsstücken gehört ein fast vollständig erhaltenes Henkelgefäß aus Ton aus der vorrömischen Eisenzeit. | Foto: hari
  • Zu den Ausstellungsstücken gehört ein fast vollständig erhaltenes Henkelgefäß aus Ton aus der vorrömischen Eisenzeit.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn. Im Bezirksmuseum ist eine neue Ausstellung zur Frühgeschichte des Bezirks zu sehen. Sie zeigt Fundsachen, die im Zusammenhang mit den Bauarbeiten zur IGA entdeckt wurden.

Auf Schautafeln zeigt das Museum, wie mit den gefundenen Gegenständen gearbeitet wurde. Es sind Abbildungen eines Rennofens und eines Grubenbrandofens, eines Teergrubenmeilers und eines Ofens zu sehen, der zum Trocknen von Getreide und dem Backen dienen konnte. Deren Funktionsweise wird bildhaft erläutert.
Auch einen anderen Aspekt der Geschichte forderten die Ausgrabungen zutage. An einer Stelle wurde rund eine Tonne Schrott aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, darunter 350 Kilogramm Munition. Reste von vier Flakstellungen, eines Kampfgrabens und Deckungslöcher weisen darauf hin, dass hier Kämpfe stattgefunden haben.
Die Ausstellung mit dem nüchternen Titel „Fundsachen“ vervollständigt das Bild von der Besiedlung Marzahns seit der frühen Bronzezeit. Fazit: Hier haben schon seit Frühzeiten Menschen gewohnt und gearbeitet. Gerade hier, wo der Besucher über das IGA-Gelände schlendert, unterhielten die alten Germanen Werkstätten.
Das mit der IGA ins Visier genommene Gebiet befindet sich im südlichen Teil der Gärten der Welt, nördlich des Marzahn-Biesdorfer Grenzgrabens. Es zieht sich etwa von der Seilbahnstation am Blumberger Damm bis zum Kienberg und umfasst rund 15 000 Quadratmeter. Bevor es den Gärten der Welt hinzugefügt wurde, war hier landwirtschaftliche Nutzfläche.
Die Ausgrabungen in den Jahren 2013/14 schlossen an frühere Ausgrabungen aus den Jahren von 1976 bis 1979 an. Letztere fanden im Zusammenhang mit der Erschließung des Wohngebietes westlich des Blumberger Damms statt. Schon damals ließ sich eine Besiedlung seit der frühen germanischen Eisenzeit um etwa das Jahr 500 vor unserer Zeitrechnung bis zur frühslawischen Periode im 7. und 8. Jahrhundert nachweisen.
Die Wohnbesiedlung konzentrierte sich allerdings auf die Flächen westlich des Blumberger Damms. Der 2013 und 2014 untersuchte Bereich östlich des Blumberger Damms wies dagegen hauptsächlich Spuren von Gruben zur Vorratshaltung und zur Entsorgung auf. Keramik-und Eisenfunde weisen darauf hin, dass hier Werkstätten der germanischen Siedlung waren. Ein fast vollständiger Henkeltopf wurde entdeckt, der wahrscheinlich der Vorratshaltung diente. Zwei aus Feldsteinen errichtete Anlagen zum Trocknen von Getreide konnten geborgen werden, außerdem Reste einer Teerschwele. hari
Die Ausstellung „Fundsachen“ ist bis zum 5. November im Haus 2 des Bezirksmuseums, Alt-Marzahn 55, 54 79 09 21, Mo-Fr und So von 11 bis 17 Uhr zu sehen.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 406× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.110× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.224× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.