Die Bombennacht in Marzahn vor 75 Jahren

Im Winter 1943 intensivierten die Alliierten ihre Luftangriffe auf Berlin. Auch auf dem Gebiet des heutigen Bezirks Marzahn-Hellersdorf gab es Ende März flächendeckend Bombenangriffe.

Das Gebiet des Bezirks gehörte damals zum Bezirk Lichtenberg. Von den Bombenangriffen der britischen Air Force in der Nacht vom 29. zum 30. März 1943 waren sämtliche der ehemaligen Dörfer Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf betroffen. In allen Ortsteilen gab es schwere Schäden. Diese wurden in den Lageberichten des Berliner Polizeipräsidenten akribisch vermerkt. Laut Auszügen aus den Protokollen im Landesarchiv war unter anderem der Ortskern von Marzahn besonders stark betroffen. Gleich mehrere Häuser wurden hier in Schutt und Asche gelegt. Beispielsweise gingen auf das Haus Alt-Marzahn 42 eine Luftmine und eine Sprengbombe nieder. 16 Menschen wurden obdachlos. Eine Minenbombe traf die Häuser Alt-Marzahn 44 und 46. Aus den schwer beschädigten Gebäuden mussten sechs Personen evakuiert werden. Im Luftschutzraum von Alt-Marzahn 48 starben während der Bombennacht fünf Frauen. Ein Kind wurde verletzt. Vier weitere Personen mussten evakuiert werden.

Das ist nur ein kleiner Auszug der Schäden an Gebäuden und Personen. Insgesamt gingen in jener Nacht auf Berlin über 5000 Bomben nieder. Davon waren 4550 Brandbomben. Fliegeralarm wurde um 1.20 Uhr ausgelöst, Entwarnung erst gegen 3.24 Uhr. Die Zerstörungen in den Außenbezirken waren wesentlich größer als in der Innenstadt. Insgesamt wurden über 1000 Wohnhäuser leicht und über 250 Häuser schwer beschädigt. Nur acht Industrieanlagen wurden schwer getroffen, von militärischen Anlagen nur eine.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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