Ohne historisches Vorbild
Grundstein für Jüdischen Garten in den Gärten der Welt gelegt

im Beisein von Vertretern des Landes, der Jüdischen Gemeinde und der Geld gebenden Stiftungen wurde der Grundstein für den Jüdischen Garten in den Gärten der Welt gelegt. | Foto: hari
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Der Grundstein für den Jüdischen Garten in den Gärten der Welt wurde gelegt. Der Garten wird die Beispiele für die Gartenkulturen der monotheistischen Weltreligionen in den internationalen Gartenensembles vervollständigen.

Bei der Grundsteinlegung erwähnten fast alle Redner die aktuellen antisemitischen Vorfälle, unter anderem den Anschlag auf die jüdische Synagoge in Halle. Mehrmals wurde betont, dass mit der Grundsteinlegung aber auch anschaulich dokumentiert werde, dass das Judentum in Deutschland seinen Platz habe.

Der Jüdische Garten entsteht am höchsten Punkt in den internationalen Gartenwelten unweit des Christlichen Gartens und hat eine Grundfläche von rund 2000 Quadratmetern. Zusammen mit dem Orientalischen Garten wird er die Gartenkulturen der drei großen monotheistischen Weltreligionen repräsentieren und diese vervollständigen.

Auch dies war ein Gedanke, der sich durch die Reden bei der Grundsteinlegung zog und die Grün Berlin GmbH und das Land Berlin motivierte, die Gestaltung eines Jüdischen Gartens anzugehen. Einen gewichtigen Anteil daran hatten die Allianz Umweltstiftung und die Axel Springer Stiftung. Sie fördern zusammen mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt den Bau des Jüdischen Gartens.

Der Grundsteinlegung ist eine umfangreiche Planungsphase vorangegangen, da es für eine jüdische Gartenkultur keine historischen Beispiele gibt wie aus Palästen oder Klöstern. Auf Empfehlung des Zentralrats der Juden in Deutschland wurde ein Expertengremium aus Wissenschaftlern, Künstlern und Repräsentanten des jüdischen Kulturkreises eingerichtet. Es erarbeitete zunächst ein Konzept, das das spezifisch Jüdische an der Gartenkultur zum Ausdruck bringen sollte. Das Gremium begleitete den Wettbewerb und wird auch die Realisierung des Gartens weiter begleiten.

Aus dem 2018 vom Senat ausgeschriebenen Wettbewerb ist der Entwurf des Berliner Ateliers le balto sowie der Künstler Manfred Pernice und Wilfried Kuehn als Sieger hervorgegangen. Dieser fasst das Jüdische als offen für den Dialog und den Jüdischen Garten als Ort für Gespräche. Zum Flanieren wird er in Gestalt eines Wegenetzes angelegt, an dem entlang Pflanzen stehen werden, die mit dem jüdischen Alltagsleben verbunden sind. In dem Wegenetz werden sich zwei künstlerisch gestaltete Pavillons befinden, die zum Verweilen und Gesprächen einladen.

Welche Bäume oder Pflanzen am Rande der Wege stehen werden, wurde noch nicht entschieden und soll endgültig während des Baus des Jüdischen Gartens festgelegt werden. Die Recherchen hierzu haben mit der Grundsteinlegung begonnen. Ein Kriterium ist die spezifische jüdische Tradition in Berlin. Das Wegenetz soll jedoch die Diaspora der jüdischen Kultur mit all ihren Verflechtungen, internationalen Bezügen und Entwicklungen symbolisieren. Die Eröffnung des Jüdischen Gartens ist für September 2020 vorgesehen.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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