„Ich bin ein Menschenfotograf“: Georg Krause hat die Künstlerinitiative Marzahn-Hellersdorf porträtiert
Marzahn. Die Galerie M zeigt unter dem Titel „Ego“ Künstlerporträts des Fotografen Georg Krause. Trotz der Vielfalt der Gesichter in unterschiedlichen Situationen ist eine besondere Handschrift zu erkennen.
Die Fotos sind allesamt Schwarz-Weiß und bilden Künstler der Künstlerinitiative Marzahn-Hellersdorf ab. Dieser gehört Georg Krause selbst seit zwei Jahrzehnten an. Er kennt also die Menschen, die er fotografierte, viele sogar längere Zeit. Unter anderem das erklärt den Eindruck, dass er zu jeder der fotografierten Personen einen besonderen Zugang fand.
Außerdem sind Porträtfotos eine Spezialität von Krause. „Ich bin ein Menschenfotograf“, sagt er. Die Gesichter von Menschen sind für ihn ein spezifischer Ausdruck des Universums.
Krause wurde 1956 in Herrnhut in der Oberlausitz in einer Arbeiterfamilie geboren. Er war vier Jahre alt, als der Vater starb. Die Mutter musste ihn zusammen mit zwei Geschwistern allein großziehen. Wenn die Mutter arbeitete, wurden die Kinder von der Tante beaufsichtigt. Diese ging mit den Kindern viel spazieren. Dabei nahm sie mitunter eine kleine Pouva Start mit und fotografierte. Als er zehn oder elf Jahre alter war, forderte ihn die Tante auf, einen Film zum Entwickeln zu bringen. „Ich verstand damals nicht, wie aus dem Zelluloid Fotografien wurden und mein Interesse an der Fotografie war geweckt“, erinnert er sich.
Nach dem Abitur wollte er Bildjournalist werden. Aber das Texten behagte ihm nicht, so bewarb er sich in Leipzig an der Hochschule für Grafik und Buchdruck und wurde Kunstfotograf. „Fotografieren ist für mich Kommunikation.“
Seit 1986 arbeitet Krause als Fotograf und Gestalter freiberuflich und zog an die Marzahner Promenade. 1996 wurde er Mitbegründer der damals auf Marzahn beschränkten Künstlerinitiative. Der Initiatie gehören Künstler aller Gattungen an. Einmal im Jahr stellen sie im Ausstellungszentrum Pyramide ihre Arbeiten aus. Er schätzt die Kommunikation mit den Kollegen, ob diese Berufskünstler oder Laien sind.
Georg Krause wohnt seit rund 20 Jahren in Oberschöneweide. Die Kontakte zur Galerie M und die Beziehungen zu den Künstlern der Initiative sind eng geblieben. „Der Initiative gehören Künstler an, deren Lebenswege sich irgendwann einmal in Marzahn-Hellersdorf kreuzten“, sagt er. Von den aktuell 70 Mitgliedern sind fast alle im Porträt in Krauses aktueller Ausstellung zu sehen. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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