IGA-Veranstalter ziehen die Ferienkarte
Marzahn-Hellersdorf. Die IGA 2017 feierte Mitte Juli Bergfest. Die Zwischenbilanz fördert Widersprüchliches zutage. Im Rausch der Blütenfarben ernüchtern einige Zahlen, andere machen Hoffnung.
Die Planer rechneten mit bis zu 2,4 Millionen Besucher im IGA-Halbjahr. Bis Mitte Juli wurden 750 000 Besucher gezählt. Selbst die Organisatoren der internationalen Gartenschau rechnen kaum noch damit, dass die selbst gesetzte Mindestmarke von zwei Millionen Besuchern bis Herbst erreicht wird.
„Der kälteste April seit mehr als zehn Jahren und viele verregnete Wochenenden haben sich deutlich auf die Besucherzahl ausgewirkt. Schlechtwettertage sind zwar einkalkuliert, doch nicht in dieser Ausprägung“, erklärt Christoph Schmidt, Geschäftsführer der IGA Berlin 2017 GmbH. „Wir setzen weiter auf eine starke zweite Halbzeit. Mit den Sommerferien liegen noch besucherstarke Wochen vor uns“, sagt IGA-Geschäftsführerin Katharina Lohmann.
Kritik an die Organisatoren gab es anfangs wegen des gastronomischen Services auf dem Gelände. Besonders lange Wartezeiten ärgerten viele Gäste. „Wir werten kritische Hinweise regelmäßig mit den beiden Hauptgastronomen aus“, erläutert Lohmann. Man habe das mobile Angebot im Park aufgestockt. Mit Beginn der Ferien gebe es zusätzliche Kioske, unter anderem am Wolkenhain.
Die Besucherzahlen des IGA-Campus und des Umweltbildungszentrums im Wuhletal habe dagegen die Erwartungen übertroffen, erklären die IGA-Geschäftsführer. Täglich nehmen rund 500 Kinder und Jugendliche aus Kitas und Schulen an dem Programm teil. Nach den Prognosen werden es bis zum Ene der Schau am 15. Oktober 50 000 sein. Das sind 20 000 mehr als ursprünglich geplant.
Mut können den IGA-Veranwortlichen die Ergebnisse einer Befragung unter den Besuchern machen. So sind 98 Prozent der Befragten sehr zufrieden oder mindestens zufrieden mit ihrem Besuch der Gartenschau. Bei der Bewertung der Attraktionen schlossen die Seilbahn und der Wolkenhain, die Aussichtsplattform auf dem Kienberg, am besten ab. Etwa zwei Drittel der Besucher kommen aus Berlin oder dem Land Brandenburg, ein Drittel aus einem anderen Bundesland oder einem anderen Land. Auch die Verkehrslösungen haben sich bewährt. 70 Prozent der IGA-Gäste reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad an.
Jeder IGA-Besucher verbringt auf dem Gelände im Durchschnitt 5,2 Stunden. Im Durchschnitt ist der IGA-Besucher 47 Jahre alt, also jünger als im Vergleich zu bisherigen Gartenschauen. 99 Prozent würden einen IGA-Besuch weiterempfehlen. 75 Prozent wollen sogar bis zum 15. Oktober noch einmal wiederkommen.
Im Bezirk kommt die IGA gut an. Rund 32 000 Dauerkarten konnten bis zum Bergfest verkauft werden, die meisten davon vermutlich an Anwohner oder Berliner, die nicht weit vom IGA-Gelände entfernt wohnen. Bis zum Ende der Gartenausstellung wird eine solche Dauerkarte im Durschnitt 13-mal genutzt. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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