So geht Gartenkunst heute
Internationale Gartenkabinette geben den Gärten der Welt einen neuen Stellenwert

Das Gartenkabinett des Landschaftsarchitektenbüros PLA spielt mit den Formen von Inseln, die im Süden vor Thailand liegen.  | Foto: Fotos: hari
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  • Das Gartenkabinett des Landschaftsarchitektenbüros PLA spielt mit den Formen von Inseln, die im Süden vor Thailand liegen.
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Die Gärten der Welt präsentierten jahrelang traditionelle Gartenkunst aus  unterschiedlichen Kulturräumen. Mit der IGA 2017 und den neu entstandenen Internationalen Gartenkabinetten hat sich dies geändert. Sie sind Beispiele dafür, wie Gartenkunst heute interpretiert werden kann.

„Wir wollten unter anderem mit den Gartenkabinetten zeigen, wie Gartenkünstler heute Gärten gestalten“, sagt Gärten-Chefin Beate Reuber. Hervorgegangen sind die Gartenkabinette aus einem Wettbewerb der IGA 2017 GmbH unter Landschaftsarchitekten aus der ganzen Welt. Eine der Ausschreibungsbedingungen war, dass die Entwürfe die regional und kulturell unterschiedlichen Hintergründe ihrer Schöpfer erkennen lassen.

Es sind insgesamt neun Gartenkabinette, die sich wie an einer Perlenschnur auf dem Weg vom Haupteingang der Gärten der Welt am Blumberger Damm bis zur Station der Seilbahn hinziehen. Jedes dieser Kabinette hat die gleiche Größe, 380 Quadratmeter, ist in sich abgeschlossen und durch Eingänge vom Weg aus zu betreten.

Jedes für sich bietet einen Abstecher in die Länder, aus denen die Landschaftsarchitekten kommen, und einen Eindruck von deren Landschaften, einschließlich Informationen über deren Geschichte und Kultur. Das Büro T.C.L. aus Melbourne beispielsweise nannte seinen Garten, ins Deutsche übersetzt, „Vom Feuer kultiviert“. Es nimmt die in Australien schon bei bei den Aborigines übliche Methode der Brandrodung als zentrales Motiv. Es wird ausgebreitet in einer Vielzahl von Landschaftsteilen unterschiedlicher Regenerationsgrade.

Der Brite Tom Stuart-Smith geht mit seinem „Garden of Vulcan“ hinter die Zeit der Entstehung von Menschen, Tieren und Pflanzen zurück. Er bedient sich in Gestalt des römischen Gottes Vulcanus der antiken Mythologie und deutet den Beginn jedes Schöpfungsprozesses an. In seinem Gartenkabinett symbolisiert eine Betonwand die Behausung, eine Betonplatte die Pritsche und eine flache Eisenschüssel das Mobiliar des Gottes. Der libanesische Landschaftsarchitekt Valdimir Djuravic dagegen greift in seinem „Versunkenen Garten“ die typischen Elemente der Gärten seines Landes auf. Der Besucher wird in eine tiefer gelegte Gartenlandschaft mit Fischen und Rebenranken geführt, in denen Wasserklänge zu hören und betörende Düfte zu riechen sind.

Weitere Beispiele aus Thailand, China, Deutschland, Südafrika und Chile vervollständigen des Ensemble der Gartenkabinette. Eine Führung durch dieses Ensemble bietet der Verein Freunde der Gärten der Welt am Sonnabend, 22. September, um 11 Uhr an. Treffpunkt ist der Innenhof des Besucherzentrums am Haupteingang der Gärten der Welt, Blumberger Damm 44.

Der Eintritt zu den Gärten der Welt kostet sieben Euro, ermäßigt drei Euro. Die Teilnahme an der Führung noch einmal drei Euro. Es wird empfohlen sich per E-Mail an event@freunde-der-gaerten-der-welt.de anzumelden. Im Gartenkabinett des südafrikanischen Büros Green-Inc wachsen aus den Resten eines Schiffsrumpfs Blumen.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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