Zusammenarbeit schwer gemacht
Künstlerkooperation in Alt-Marzahn vor dem Aus

Alexander Grigorgevski (links) und Lars Scheibner betrieben gemeinsam in Alt-Marzahn das Atelier für Musik und Darstellende Kunst.  | Foto: Foto: hari
3Bilder
  • Alexander Grigorgevski (links) und Lars Scheibner betrieben gemeinsam in Alt-Marzahn das Atelier für Musik und Darstellende Kunst.
  • Foto: Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Es wird wieder schwieriger für Künstler geeignete Ateliers in Berlin zu finden. Der Markt für Gewerbeimmobilien ist angespannt auch in Marzahn-Hellersdorf. Jetzt droht ein bemerkenswertes Beispiel von Künstlerkooperation in Marzahn wegzubrechen.

Der Tänzer und Choreograf Lars Scheibner und der Musiker Alexander Grigorgevski haben zwei nebeneinander liegende Atelierwohnungen, das Atelier für Musik und Darstellende Kunst in Alt-Marzahn 25 gemietet. Scheibner zog 2014 ein und Grigorgevski 2016. Mit der räumlichen Nähe entwickelte sich eine gattungsübergreifende Zusammenarbeit, von der die Kunstszene im Bezirk erheblich profitiert und durch die Künstler aus aller Welt an den östlichen Stadtrand gezogen werden. Ein aktuelles Beispiel ist ein Meisterkurs der Musikhochschule „Hanns Eisler“ im Operngesang mit internationalen Sängern. Das Abschlusskonzert wurde in beiden Ateliers vorbereitet und kam Anfang September im Schloss Biesdorf zur Aufführung.

Im August wurde Grigorgevski die Atelierwohnung gekündigt. Sie gehört der Degewo. Der Musiker hatte im Unterschied zu Scheibner nur einen Vertrag, der von Jahr zu Jahr verlängert werden musste. Seine Atelierwohnung soll renoviert und anschließend an einen sozialen Träger vermietet werden. Dann wird von den insgesamt vier Atelierwohnungen auf dem Grundstück nur noch eine von einem Künstler genutzt, von Scheibner. „Ich habe glücklicherweise einen Fünfjahresvertrag. Ob der im August kommenden Jahres verlängert werden kann, weiß ich noch nicht“, erklärt er.

Grigorevski wandte sich nach der Kündigung mit einem Schreiben an die Degewo, in dem er die Sachlage erläuterte. Da er keine Antwort erhielt, wandte er sich auch an Kulturstadträtin Juliane Witt (Die Linke). „Aus meiner Sicht wäre es für den Bezirk sehr bedauerlich, wenn die Kooperation der beiden Künstler auf diese Weise beendet würde“, sagt sie. Sie habe Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) gebeten, deshalb mit der Degewo zu sprechen.

Degewo-Pressesprecherin Isabella Canisius bestätigt gegenüber der Berliner Woche, dass Pohle „nachgefragt“ habe. Der Mietvertrag mit dem sozialen Träger für das Atelier von Grigorevski sei jedoch schon unterschrieben. Von der besonderen Zusammenarbeit der Künstler in den beiden nebeneinander liegenden Ateliers habe bei der Degewo bisher niemand gewusst. Das Schreiben von Grigorevski sei am 13. September bei der Degewo eingegangen, wegen Urlaubs der zuständigen Mitarbeiter bislang aber noch nicht beantwortet worden. „Herr Grigorgevski wird zeitnah Antwort erhalten, verbunden mit einem Angebot für eine sehr adäquate Ausweichfläche in Marzahn“, teilt sie mit.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 229× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 544× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 523× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 940× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.