Kunstfreunde werben für Rathaus als Kulturstandort
Das Rathaus Haus wurde 1988 fertiggestellt, war aber nur bis zur Bezirksfusion 2001 Ratsgebäude. Neben dem Stadtplanungsamt haben hier die Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung ihre Räumlichkeiten.
Das Gebäude wurde von einem Architektenkollektiv unter Wolf-Rüdiger Eisentraut in Plattenbauweise entworfen. Es unterscheidet sich aber vor allem durch die große Eingangshalle mit den terrassenartig aufsteigenden Treppenaufgängen sehr von den üblichen Zweckbauten der DDR-Ära. 2008 wurde es in die Denkmalliste des Landes Berlin aufgenommen.
Im vergangenen Jahr wurden auf Initiative der Kunstfreunde des Bezirks hier erstmals Werke aus den Kunstsammlungen des Bezirksamtes ausgestellt. Noch bis zum 17. Juli ist unter dem Titel "Kostbarkeiten" eine Ausstellung mit Werken der namhaften Biesdorfer Künstlerin Christel Bachmann und zweier ihrer Malerfreunde, Walter Opitz aus Halle/Saale und Konrad Maass aus Dresden, zu sehen.
"Die Ausstellungen haben wir zum Anlass genommen, Gruppen aus ganz Berlin in das Rathaus einzuladen", sagt Michael Wiedemann von der Initiative "Kunstfreunde für Marzahn-Hellersdorf". Er und die Kunstwissenschaftlerin Anke Schwarz-Weisweber führen durch die Ausstellung und durch das ganze Haus.
Der Ratskeller ist seit Ende der 90er-Jahre geschlossen und weitgehend im Originalzustand erhalten. Wiedemann hebt eine Reihe von gestalterischen Besonderheiten hervor, namentlich Kunstwerke des Dresdener Bildhauers Peter Makolies. Figuren von nackten Frauen und Teufeln sind halb in die Säulen des Ratskellers eingelassen.
Das Bezirksamt hat elf Millionen Euro aus den Investitionsmitteln des Landes Berlin beantragt. Parallel zu den Haushaltsentscheidungen laufen Gespräche mit dem Immobilienmanagement des Landes Berlin. Der Bezirk möchte das Rathaus in das Sondervermögen des Landes Berlin übergeben.
Der Ratskeller spielte bisher bei der künftigen Nutzung des Rathauses keine Rolle. Die Linksfraktion hat in der BVV beantragt, dass das Bezirksamt ein Konzept erarbeiten soll, wie der Ratskeller als Veranstaltungsort genutzt und betrieben werden könnte.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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