Musik als Lebenselexier
Marzahn. Eine Gruppe von Senioren musiziert ehrenamtlich für Senioren im Pflegeheim. Damit bereiten die Hobbymusikern den Altersgenossen und sich selbst viel Freude.
Es geht hoch her, wenn das Seniorenquartett im Pflegeheim Kursana Domizil in der Märkischen Allee 68 aufspielt: Es wird mitgesummt, geschunkelt und geklatscht. Viele Musiktitel erinnern die Bewohner an ihre Jugend. Es sind Schlager und leichte Stücke, die das Herz berühren, zum Schmunzeln animieren oder auch Melancholie hervorzaubern.
Die Musiker sind nicht jünger als ihr Publikum, teilweise sogar älter. Wolfgang Stodczyk und Heinz Gernoth, sind 81 und 78 Jahre alt und spielen die Geigen. Die beiden Flötisten, Hildegard Fink und Erhard Menzel, zählen 80 und 76 Lenze. Allen ist gemeinsam, dass sie sich erst im Rentenalter intensiver um ihr Hobby kümmern konnten und Freude daran haben, anderen mit ihrem Spiel Freude zu schenken.
Wolfgang Stodczyk gründete das Seniorenquartett. Erst nach einer langen Laufbahn als Jurist nahm er im Alter von 70 Jahren eine Violine wieder in die Hand. Als Schüler hatte er schon mal Geigenunterricht, stellte das Instrument dann aber später zur Seite. Der 70-Jährige nahm nochmals privaten Geigenunterricht und sah sich nach Menschen um, mit denen er zusammen musizieren konnte. 2006 gründete er im Bürgerhaus Südspitze in der Marchwitzastraße eine Musikergruppe. Die Besetzung wechselte häufig, zeitweise umfasste das kleine Orchester acht Personen. Gegenwärtig ist es ein Quartett, das inzwischen seit mehreren Jahren zusammen Musik macht.
Ein Bekannter von Stodczyk lebt seit 2010 im Pflegeheim in der Märkischen Allee. Bei einem Besuch entstand die Idee, dass sein kleines Orchester regelmäßig für die Senioren aufspielen könnte. Stodczyk: „Musik ist immer gut und das für alle Menschen.“
Die Leitung des Heims stimmte begeistert zu. „Es ist schön, dass die Musiker ein solches Angebot in unserem Haus ermöglichen“, sagt Kursana-Direktor Roland Sommerfeld. Seither spielt das kleine Seniorenorchester jeden zweiten Mittwoch im Monat auf. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.