Schülerinnen inszenierten ihre Träume als Theaterstück
Das Stück "I have a dream" hatte am Schuljahresende Premiere. Die Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren hatten das Stück in einer Projektwoche im Mai erarbeitet. "Geprobt haben wir dann bis kurz vor der Premiere", sagt Charmaine Lange.
"Es ging uns darum, dass die Schülerinnen ihre tatsächlichen Gefühle und Wünsche herausarbeiten und sich damit beschäftigen", erklärt die Leiterin des Tschechow-Theaters Alena Gawron. Sie betreute zusammen mit dem Theaterpädagogen Sven Zankl das Schulprojekt.
Die Rahmenhandlung ist dem alltäglichen Leben der Mädchen entnommen. Eine Gruppe von ihnen trifft sich auf einem Spielplatz. Nicht lange und es entspinnt sich zwischen den unterschiedlichen Charakteren ein heftiger Streit um Nichtigkeiten.
Der Fund eines ominösen Koffers lenkt die Aufmerksamkeit der Mädchen auf dessen Inhalt. Die Gegenstände aus dem Koffer lassen die Träume der Mädchen aufleben. Eines findet einen Brautschleier und mit dem Schleier auch seinen Traummann.
Die Szene mündet in einen gemeinsamen Tanz der Mädchen und dem Wunsch der Braut: "Ich möchte einen Mann und ein Kind." Die Braut sagt auch, worum es ihr eigentlich geht: Dass alle drei zusammen bleiben, ein Leben lang. Marzahn-Nord gehört zu den Ortsteilen im Bezirk mit dem höchsten Anteil an alleinerziehenden Müttern, Geschiedenen und Patchworkfamilien. Ein anderes Mädchen findet einen Pokal. Es wird dadurch an seinem Wunsch erinnert: Einmal im Rampenlicht zu stehen, Erfolg zu haben, in seinem Fall als Kamerafrau.
"Allein das Aussprechen ihrer geheimsten Wünsche macht die Mädchen stark", erläutert Gawron. Für viele sei schon eine besondere Erfahrung, diszipliniert an dem Stück zu arbeiten, pünktlich zu den Proben zu kommen. Gawron führt zusammen mit Zankl seit fünf Jahren die Projekttage für Schüler aus dem Kiez am Tschechow-Theater durch. Die Arbeit an dem Theaterstück soll nach den Ferien mit weiteren Schülerinnen fortgesetzt werden.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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