Am 2. Juli wird Premiere gefeiert
Über das ORWOhaus ist eine Filmdokumentation produziert worden

Kulturleiterin Anne Wolf und Stefan Drews, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des ORWOhauses, sind begeistert von der Dokumentation über ihr Probenhaus . | Foto:  Philipp Hartmann
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  • Kulturleiterin Anne Wolf und Stefan Drews, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des ORWOhauses, sind begeistert von der Dokumentation über ihr Probenhaus .
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Mit seinen knapp 100 Proberäumen und mehreren Tonstudios, in denen etwa 700 Musiker in mehr als 200 Bands üben, ist das ORWOhaus der größte selbstverwaltete Proberaumkomplex Europas. Im Rahmen einer Dokumentation wird jetzt auf die ungewöhnliche Geschichte zurückgeblickt. Zugleich kommen zahlreiche Künstler zu Wort, die mit dem Haus verbunden sind.

„Wer hätte vor 18 Jahren gedacht, dass aus ein paar naiven Musikern mit viel zu großen Träumen, am Rande der Wahnvorstellung, einmal das wird? Dass aus ein paar potenziellen ‚Störenfrieden‘ und Hausbesetzern sich eine familiäre Gemeinschaft formt und dieses Haus zu dem Kulturstandort macht, was er heute ist?“, schreibt Stefan Drews in der Ankündigung. In den Worten des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des ORWOhauses schwingt viel Stolz mit.

Die Anfänge des Hauses liegen in den 90er-Jahren. An der Frank-Zappa-Straße 19, die damals noch „Straße 13“ hieß und erst 2007 umbenannt wurde, befand sich einst die Betriebsstätte des ostdeutschen Film-, Tonband- und Kassettenherstellers ORWO. 1998 wurde nach jahrelangem Leerstand damit begonnen, die Räume an Musiker und Bands zu vermieten. Bis heute ist es ein guter Standort für Bands, weil sich aufgrund der Lage in einem Industriegebiet die Lärmbelastung in Grenzen hält. Dennoch wäre das Haus 2004 aufgrund von Brandschutzmängeln beinahe von der Treuhandliegenschaftsgesellschaft geschlossen worden. Protestaktionen mit Unterstützung der Medien und aus der Politik konnten dies jedoch verhindern. Im selben Jahr wurde dann zur Sicherung dieser besonderen Kulturstätte der Verein ORWOhaus gegründet. Dafür wurde damals ein Kredit bei der Bank für Sozialwirtschaft aufgenommen. Auf Antrag zur Förderung der Gebäudesanierung stellte die Stiftung Deutsche Klassenlotterie zwei Jahre später eine Million Euro zur Verfügung. Damit konnten dann die Brandschutzauflagen erfüllt werden. Wie Stefan Drews mitteilt, sei durch eine Notiz fast beiläufig aufgefallen, „dass wir dieses Jahr sogar unsere absolute Unabhängigkeit feiern durften, dass die letzte Kreditrate bezahlt wurde und wir nun alleiniger Eigentümer unseres Hauses sind“. Schon das allein sei Grund genug für ein ausgiebiges Fest.

In der gut einstündigen Filmdokumentation geht es laut Drews darum, „den Spirit des Hauses“ zu zeigen und die Bands, die dort proben. Produziert wurde sie von der portugiesischen Filmemacherin Cristina Vieira und ihrem Kollegen Nuno. Die Dreharbeiten dauerten 18 Monate, verzögerten sich durch die Corona-Pandemie deutlich. „Als wir mit der Dokumentation über das ORWOhaus begonnen haben, wussten wir nicht so genau, was am Ende dabei herauskommen würde", blickt Stefan Drews zurück. Beim Ansehen der ersten Ausschnitte seien sie jedoch sofort begeistert gewesen. „Zu sehen, was das Haus den Bands, den Mitgliedern, den Besuchern, Ehrenamtlichen und Projektgestaltern hier bedeutet, hat uns unfassbar berührt.“

Am Sonnabend, 2. Juli, feiert die Dokumentation unter dem Titel „ORWO Nest“ in der 2017 eröffneten Mehrzweckhalle im Erdgeschoss Premiere. Der Abend ist ausschließlich für Mitwirkende, Unterstützer und Partner des ORWOhauses gedacht. Im Anschluss wird der Film auf der Internetseite www.orwohaus.de sowie auf dem YouTube-Kanal www.youtube.com/user/ORWOhaus/videos veröffentlicht.

Kulturleiterin Anne Wolf und Stefan Drews, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des ORWOhauses, sind begeistert von der Dokumentation über ihr Probenhaus . | Foto:  Philipp Hartmann
Blick in einen der knapp 100 Proberäume im ORWOhaus. Im größten selbstverwalteten Proberaumkomplex Europas üben etwa 700 Musiker in mehr als 200 Bands. | Foto: Philipp Hartmann
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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