Vielseitige Sportskanone
Breakdancer und Parkourläufer Felix Halle kämpfte sich durch TV-Show

Gelegentlich sei auch er mal ein bisschen faul, gibt Felix Halle zu. Seit er vier Jahre alt ist, tanzt er Breakdance. Trainiert wird auch mal in seinem Zimmer. | Foto: Philipp Hartmann
3Bilder
  • Gelegentlich sei auch er mal ein bisschen faul, gibt Felix Halle zu. Seit er vier Jahre alt ist, tanzt er Breakdance. Trainiert wird auch mal in seinem Zimmer.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Zuerst sei es komisch gewesen, einmal im Fernsehen aufzutreten. Im Nachhinein betrachtet war es für Felix Halle aber eine coole Erfahrung, die er so schnell sicher nicht vergessen wird. Im Sommer war der 13-Jährige aus Marzahn Teilnehmer bei der Premiere von „Ninja Warrior Germany Kids 2020“.

In der RTL-Show geht es darum, so schnell wie möglich einen Hindernisparcours zu überwinden. Dafür braucht es Kraft, Ausdauer und Körperbeherrschung. Wer dabei abrutscht, fällt ins Wasser und scheidet aus. Felix ist das nie passiert. Immer schaffte er es ans Ziel. Nur die Zeit machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Als Asthmatiker war Felix gegenüber seinen Konkurrenten klar im Nachteil. Unter den 32 Teilnehmern zum Start konnte er sich bis ins Halbfinale kämpfen, doch da war er dann zu langsam.

Neulich sollte Felix zum ersten Mal ein Autogramm schreiben. Jemand hatte ihn in der Sendung gesehen und beim Training wiedererkannt. Mit der Situation sei er etwas überfordert gewesen, wie er zugibt. Sein Auftritt im Fernsehen ist auch von seinen Mitschülern in der Rudolf-Virchow-Oberschule nicht unbemerkt geblieben. Eine Lehrerin zeigte sogar ein paar Ausschnitte im Unterricht. Dabei steht der sportbegeisterte Achtklässler eigentlich gar nicht so gern im Mittelpunkt. „Ich gehe meistens alleine raus“, sagt er.

Oft ist Felix Halle im Libertypark in Hellersdorf anzutreffen. Dort fährt er beispielsweise mit dem Skateboard oder dem Scooter über Rampen und in Halfpipes. Weil sein Schutzhelm eine Wassermelone ziert, bekam er von anderen Skatern den Spitznamen „Melonenkopf“ verpasst. Felix kann darüber aber schmunzeln. In unmittelbarer Nähe der Skateanlage im Libertypark gibt es auch einen Parkour-Übungsplatz, wo er sich verausgabt.

Tanz seit früher Kindheit

Eine große Leidenschaft von ihm ist außerdem Breakdance. Seit er vier Jahre alt ist, tanzt er in der "Samuel‘s Dance Hall Marzahn". Immer wieder hat er mit seiner Tanzschule auch Auftritte vor Publikum, zum Beispiel im Einkaufscenter Eastgate oder bei Wettkämpfen gegen andere Tanzschulen.

Ein besonderes Erlebnis hatte Felix 2013 während der Jugendmesse YOU. Bei der Streetdance-Meisterschaft, die dort ausgetragen wurde, entdeckte ihn der Moderator der Veranstaltung, als er während einer Pause am Rand der Bühne tanzte. Prompt wurde er auf die Bühne geholt und durfte gegen zwei Mitglieder der bekannten Tanzgruppe „Flying Steps“ sein Können zeigen. Der Moderator gab ihm spontan den Namen „BBOYF2X“ (eine Abkürzung für „Breaking-Boy Felix“). Diesen nutzt Felix noch heute, um sich bei Instagram zu präsentieren, wo er Fotos und Videoclips von seinen Tricks zeigt.

Training auch im Lockdown

Über Verletzungen macht er sich keine Gedanken. Bis auf einen Mittelfingerbruch ist auch noch nie etwas Schlimmes passiert. „Ich weiß, wie ich mich abfangen kann, und bin sehr vorsichtig. Wenn es um Parkour geht, gucke ich mir vorher alles genau an“, erzählt er. „Nur manchmal bin ich hingeflogen und mit ein paar Schrammen nach Hause gekommen.“ Weil er schon in ganz jungen Jahren mit dem Sport anfing, war sein Vater nur etwas besorgt darüber, wegen der blauen Flecken seines Sohns vielleicht Ärger mit dem Jugendamt zu bekommen.

Im ersten Lockdown verbrachte Felix fast drei Monate am Stück zu Hause, weil die Spielplätze damals geschlossen waren. Auf Sport verzichtete er aber auch dort nicht. So erstellte er sich kurzerhand ein eigenes Trainingsprogramm, machte Sit-ups, Liegestütze und Handstand in seinem Zimmer oder nutzte die Klimmzugstange im Flur. Klar, dass Felix bei diesen Voraussetzungen auf dem Zeugnis immer die Note „Eins“ in Sport bekommt. Nur in der vierten Klasse gab es mal eine „Zwei“. Ein Ausrutscher, der auch den Besten mal passieren kann.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 343× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 649× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 623× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.036× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.