Gefühle und Sehnsüchte in der Kunst
Pauline Sommer lebt in der Freizeit ihre Kreativität aus

2023 arbeitete Pauline Sommer acht Monate lang an der Fertigstellung der Skulptur „Green Woman“. | Foto:  Bernd Wähner
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  • 2023 arbeitete Pauline Sommer acht Monate lang an der Fertigstellung der Skulptur „Green Woman“.
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Wer dieses Kunstwerk mit einigem Abstand betrachtet, erkennt sie sofort: Eine liegende Frau, ganz grün, die eins mit der Natur zu sein scheint. Geschaffen wurde die rund ein mal zwei Meter große Skulptur von Pauline Sommer aus Marzahn.

„Mein Hobby lässt sich schwer in Worte fassen. Es lässt sich allgemein in der Kategorie Kunst verorten“, sagt die 22-jährige. Kreativ ist sie schon ihr ganzes junges Leben lang und machte auch ihr Abitur am Primo-Levi-Gymnasium in Weißensee im Fach Kunst. Vor allem das Zeichnen ist ihre große Leidenschaft. „Das kann man eigentlich überall. Block und Stift sind immer verfügbar. So kann ich das, was mich inspiriert, auch immer sofort zeichnen.“

Aber sie hat auch andere Techniken der bildenden Kunst ausprobiert und als Künstlerin schon öffentliche Anerkennung erfahren. Mit ihren drei Bildern zum Thema „Romeo und Julia“, entstanden mit Kohle, Kreide und Acryl auf Leinwand, gewann sie den Jugendkunstpreis Mitte im Jahr 2021 in der Kategorie 17 bis 19 Jahre. Ein Jahr zuvor hatte sie beim gleichen Wettbewerb einen zweiten Platz belegt. „Für mich ist die Kunst eine nicht mehr wegzudenkende Möglichkeit, meine Gefühle und Sehnsüchte auszudrücken“, sagt sie.

Die zurückliegenden Jahre waren indes von Krankheit bestimmt. „Während meiner einjährigen Heilungsreise nach einem Trauma verspürte ich eine Sehnsucht in mir, die ich nicht genau beschreiben konnte“, erzählt sie. „Sie wollte irgendwie Gestalt annehmen. Also suchte ich nach Möglichkeiten, diese Sehnsucht künstlerisch auszudrücken. Schließlich wurde mir klar, dass sie in der dreidimensionalen Welt zum Leben erweckt werden musste.“

In einem Raum im Obergeschoss einer Tischlerei nahe dem Bahnhof Lichtenberg hat Pauline Sommer ein Atelier, in dem sie an neuen Kunstwerken arbeiten kann. Im Regal hinter ihr finden sich alle nötigen Materialien dafür. | Foto: Bernd Wähner
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So begann die junge Frau im vergangenen Jahr, am Projekt „Green Woman“ zu arbeiten. Nach etlichen Entwürfen und der Suche nach Materialien und Farben, entstand schließlich zuerst die Unterkonstruktion der „Grünen Frau“ aus Gips, Draht, Pappmaché und anderen Bestandteilen. Darauf positionierte Pauline Sommer Wollreste, Rost, recycelte Textilresten, Plastikteile, Haare und Acrylfarbe. So entstand die Skulptur „Green Woman“, die allerdings beim flüchtigen Blick zunächst einer Hügellandschaft zu gleichen scheint.

Acht Monate arbeitete die junge Künstlerin an dem Kunstwerk. Dass sie an diesem Projekt arbeiten konnte, verdankt sie unter anderem ihrem Job, der ihr eine relativ freie Zeiteinteilung ermöglicht und dem besonderen Umstand, ein eigenes Atelier zu haben. Eine Tischlerei im Gewerbegebiet am Bahnhof Lichtenberg überlässt ihr seit Anfang 2023 einen ungenutzten Raum. Darin stehen nun Regale voller unterschiedlicher Materialien: Farben, Holzleim, Steine, Holz, Pappmaschee, Stoffe, Wolle, Knochenreste, Muscheln und andere Naturmaterialien. Mit diesem Materialfundus möchte Pauline Sommer nach und nach weitere plastische Objekte in ihrer Freizeit entstehen lassen. Um sich künstlerisch weiterzuentwickeln, plant sie zudem, im Herbst ein Kunst-Fernstudium zu beginnen.

Mehr Informationen zu den Arbeiten der Künstlerin findet man auf ihrer Website www.pauline-sommer.de.

2023 arbeitete Pauline Sommer acht Monate lang an der Fertigstellung der Skulptur „Green Woman“. | Foto:  Bernd Wähner
In einem Raum im Obergeschoss einer Tischlerei nahe dem Bahnhof Lichtenberg hat Pauline Sommer ein Atelier, in dem sie an neuen Kunstwerken arbeiten kann. Im Regal hinter ihr finden sich alle nötigen Materialien dafür. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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