Eklat bei stillem Gedenken auf Parkfriedhof
AfD-Politikern wird Zugang zu Denkmal für die Zwangsarbeiter verwehrt

Das Gedenken für die Opfer des Nationalsozialismus am Sonnabend, 26. Januar, wurde von politischen Auseinandersetzungen überschattet. Streitpunkt war die Teilnahme von AfD-Politikern.

Der Vorstand der Bezirksverordnetenversammlung und der Heimatverein Marzahn-Hellersdorf hatten anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus zu einem stillen Gedenken am Denkmal für die Zwangsarbeiter auf den Parkfriedhof eingeladen. Dabei kam es zu erheblichen Störungen. Die Berliner „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ hatte aufgerufen, die Teilnahme der AfD an solchen Veranstaltungen zu verhindern. Tatsächlich wurde das Denkmal am Gendenktag von einer größeren, lautstarken Gruppe umstellt, die Vertretern der AfD den Zutritt zum Denkmal und das Ablegen eines eigenen Gebindes verweigerten.

Die Fraktionsführung der AfD protestierte anschließend scharf in einer Pressemitteilung gegen die Vorgänge und verlangte eine Stellungnahme des Bezirksamtes. Gegen die Störer werde man Strafanzeigen stellen.

„Das Verhalten dieser Menschen kann ich verstehen. Es entspricht jedoch nicht der Würde der Veranstaltung“, sagt Klaus-Jürgen Dahler (Die Linke), stellvertretender BV-Vorsteher. Außerdem sei durch das Verhalten die Totenruhe auf dem Friedhof gestört worden.

„Man kann politische Auseinandersetzungen nicht auf diese Weise an einem solchen Ort führen“, erklärt Wolfgang Brauer, Vorsitzender des Heimatvereins. Der Verein distanziere sich von dem provokativen Verhalten der Störer und verlange von ihnen eine Entschuldigung.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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