Bürgerinitiative will MUF am Murtzaner Ring verhindern
Im Bezirk sollen zwei neue Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge (MUF) gebaut werden. Beide vom Senat verkündeten Standorte sind umstritten, allerdings aus unterschiedlichen Gründen.
Ein geplanter Standort ist das Gut Hellersdorf, den das Bezirksamt ablehnt. Es will das Gut unbedingt als Gewerbestandort erhalten. Zusammen mit der Gesobau sucht das Bezirksamt nach einer Alternative an der Zossener Straße.
Aber auch der zweite Standort am Murtzaner Ring 68 ist umstritten. Widerstand kommt hier aus der Bevölkerung. Das Grundstück liegt nur wenige Hundert Meter von den MUFs an der Paul-Schwenk-Straße. Die Unterkunft für rund 450 Flüchtlinge wurde erst Mitte 2017 fertiggestellt.
„Das werden einfach zu viele Flüchtlinge im Stadtteil“, sagt Anwohner Hans Pauli. Er fühle sich durch die Flüchtlinge nicht direkt gestört, aber durch ein weiteres MUF verbessere sich sicher nicht die Lebensqualität.
Anwohner haben eine Bürgerinitiative gegründet, die den Bau der MUF am Murtzaner Ring verhindern will. „Wir haben hier schon jetzt zu wenige Plätze in den Kitas und Schulen“, sagt ein Sprecher der BI. Außerdem befürchten viele Mitglieder, dass sich die sozialen Verhältnisse im Stadtteil durch die weitere MUF verschlechtern.
Er will seinen Namen nicht nennen, die BI kommuniziert über ein geschlossenes Portal bei Facebook miteinander. „Man bekommt zu schnell den Ruf, ein Rechtsradikaler zu sein, wenn man sich gegen eine Flüchtlingsunterkunft ausspricht“, erläutert er. „Wir gehen von Haus zu Haus, von Wohnung zu Wohnung und sammeln Unterschriften“, erklärt er. Damit wolle man den Senat umstimmen.
Der CDU-Abgeordnete Christian Gräff hält den MUF-Standort ebenfalls aus ähnlichen Gründen für ungeeignet und hat dies auch den Bewohnern des Murtzaner Rings in einem Brief mitgeteilt. Der BI sagte er zu, bei der Weiterleitung ihres Anliegens zu helfen.
„Auch der Bezirk hat Gesprächsbedarf“, sagt Björn Tielebein, Linke-Fraktionschef in der BVV. Einwände gegen den Standort Murtzaner Ring habe seine Partei nicht. Nur dürfe der Senat das Bezirksamt bei der Schaffung neuer Kita- und Schulplätze nicht allein lassen und müsse den Informationsfluss zum Bezirk und zu den Anwohnern verbessern.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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