CDU-Stadtrat will jetzt doch das Aufstellen von Containern genehmigen

Weil Glas in den Hausglastonnen der Mietshäuser nicht sauber genug getrennt wird, müssen Mieter jetzt weitere Wege laufen. | Foto: hari
  • Weil Glas in den Hausglastonnen der Mietshäuser nicht sauber genug getrennt wird, müssen Mieter jetzt weitere Wege laufen.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn-Hellersdorf. Das sogenannte Berliner Modell mit Altglastonnen an den Häusern droht zu sterben. In drei Bezirken darunter Marzahn-Hellersdorf gibt es bald nur noch Glascontainer an öffentlichen Sammelplätzen. Das Bezirksamt hatte versucht, das Entfernen der Tonnen zu verzögern.

Nach der Neureglung durch das Duale System Deutschland müssen in den drei Bezirken alle Hausglastonnen verschwinden, die in einem Umkreis von 300 Metern zu Glasiglus stehen. Das Duale System begründet diese Entscheidung mit dem Wunsch der deutschen Glashersteller nach reinerem Recyclingglas. An den Containern wird das Glas nach drei Farben getrennt, an den Tonnen meist nur nach zwei.

Nachdem die ersten Hausglastonnen entfernt worden waren, empörten sich zahlreiche Mieter. Wohnungsunternehmen stellten in der Folge fest, dass der Anteil von Glas im Restmüll sprunghaft angestiegen ist. Inzwischen ist das Pilotprojekt auch im Abgeordnetenhaus ein Streitpunkt.

Christian Gräff (CDU), Stadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung, erklärte im Dezember vor der Bezirksverordnetenversammlung, dass er vorerst "keine Genehmigung für neue Glascontainer im öffentlichen Straßenland erteilen" werde. Tatsächlich hat die Berlin Recycling GmbH Mitte Januar das Entfernen der Hausglastonnen gestoppt. "Wir bauen erst wieder ab, wenn mehr Glascontainer im öffentlichen Straßenland stehen", sagt Thomas Klöckner, Pressesprecher der BSR. Zu diesem Zeitpunkt waren von den insgesamt fast 15 000 Haustonnen in den drei Pilotbezirken Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick etwas mehr als die Hälfte der Tonnen vom Tochterunternehmen der BSR abgefahren worden.

Von hinhaltendem Widerstand in den drei betroffenen bezirklichen Verwaltungen will die Senatsverwaltung nichts wissen. "Es ist natürlich grundsätzlich möglich, dass ein Bezirk die Aufstellung neuer Iglus im öffentlichen Straßenland verweigert", sagt Petra Rohland, Pressesprecherin der Senatsverwaltung. Sinnvoll sei das allerdings nicht, denn dadurch würden die Wege für die Mieter unter Umständen nur noch weiter.

Das scheint auch Gräff inzwischen eingesehen zu haben. Er schließt die Neuaufstellung von Iglus an öffentlichen Sammelplätzen nicht mehr aus. Zuvor will er aber noch mit dem Dualen System Deutschland, dem Auftraggeber für das Aufstellen der Container Gespräche führen. "Ich werde klarstellen, dass es Verträge nur über die Laufzeit des Pilotprojektes gibt", erklärt der Stadtrat.

Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 702× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 989× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 963× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.323× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.