Der Senat verschärft die Meldepflicht für Schulen

Marzahn-Hellersdorf. Seit Jahren steigt die Zahl der Schüler, die regelmäßig die Schule schwänzen. Seit November gelten neue Regeln. Sie sollen den Schulen helfen, das Problem in den Griff zu bekommen.

Seit November müssen die Schulen schon eine Meldung an das Schulamt machen, sobald ein Schüler in einem Schulhalbjahr fünf Tage unentschuldigt gefehlt hat. Bisher war dieser Schritt erst nach zehn Fehltagen erforderlich. Das Schulamt hat die Information dann an das Jugendamt und den schulpsychologischen Dienst weiterzugeben. Der Klassenlehrer soll die Eltern umgehend zu einem Gespräch einladen.

Wie die Schulen und das Schulamt diese Ausführungsvorschrift umsetzen, lässt sich nach wenigen Monaten noch nicht mit Zahlen und Beispielen belegen. Die Senatsbildungsverwaltung will aber auch dem Trend in einigen Schulämtern begegnen, die Meldepflicht seitens der Schulen zu unterlaufen. "In einzelnen Fällen scheinen Schulämter wegen ihrer Personalsituation Schulen gebeten zu haben, von weiteren Anzeigen abzusehen", sagt Beate Stoffers, Pressesprecherin der Bildungsverwaltung. Das sei nicht hinnehmbar.

Dass die Verschärfung der Meldepflicht geboten und ein wichtiges Stoppzeichen an die Schulschwänzer ist, belegen die Zahlen in Marzahn-Hellersdorf. Denn auch im Bezirk sind die unentschuldigten Fehltage im vergangenen Schuljahr erheblich gestiegen. Betrug die Fehlquote der siebten bis zehnten Klassen im ersten Schulhalbjahr 2013/2014 noch rund 1,6 Prozent, stieg sie im zweiten auf 2,1 Prozent. Diese Angabe weist die Anzahl der unentschuldigt fehlenden Schüler pro Hundert an einem Tag aus. Deren Zahl ist also binnen eines Halbjahres um rund ein Viertel gewachsen.

Elternvertretern geht die Neuregelung nicht weit genug. Dagmar Stoye, Vorsitzende des Bezirkselternausschusses fordert, dass die Schulen das Schulamt bereits informieren müssten, wenn ein Schüler nach drei Tagen Abwesenheit keinen Entschgungszettel vorlegt. Eltern wünschten sich auch, dass sie schneller informiert werden, wenn ihr Kind in der Schule fehlt. "Am besten sollten die Lehrer bereits am ersten Tag bei den Eltern nachfragen", sagt sie.

Harald Ritter / hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 115× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 784× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 105× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.