Illegale Müllentsorgung ausgerechnet nahe den Recyclinghöfen

Vor dem BSR-Recyclinghof in der Straße Nordring stehen täglich Transporter von illegalen Müllsammlern, die einfach wegwerfen, was sie nicht gebrauchen können. | Foto: hari
3Bilder
  • Vor dem BSR-Recyclinghof in der Straße Nordring stehen täglich Transporter von illegalen Müllsammlern, die einfach wegwerfen, was sie nicht gebrauchen können.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn-Hellersdorf. In Berlin wird immer mehr Müll illegal entsorgt. Schwerpunkt im Bezirk sind die Gebiete um Recyclinghöfe in Gewerbegebieten.

Der Senat muss durchschnittlich vier Millionen Euro pro Jahr ausgeben, um illegal abgeladenen Müll zu entsorgen. Schwerpunkte in der Hauptstadt sind die Innenstadtbezirke. Im Bezirk Mitte stieg die Zahl der gemeldeten Fälle von etwas über 2000 im Jahr 2015 auf über 12 000 Fälle im Jahr 2016.

Auch in Marzahn-Hellersdorf hat es im gleichen Zeitraum einen leichten Anstieg der gemeldeten illegalen Müllhaufen gegeben: von 549 auf 590. Über das Online-Portal ordnungsamt.berlin.de gingen 305, also etwa die Hälfte der Hinweise, ein.

Die beliebtesten Entsorgungsplätze befinden sich im Gewerbegebiet Eastside, in der Nähe des Recyclinghofs der BSR an der Straße am Nordring und im Einzugsbereich des Baustoffentsorgers BTB nahe der Frank-Zappa-Straße.

An diesen Straßen lebt niemand und die ansässigen Gewerbetreibenden bekommen wenig davon mit, was in ihrer Umgebung vor sich geht. Außerdem wird der Müll meist nachts gebracht und sehr schnell abgeworfen. „Für unseren Außendienst ist es eine große Herausforderung, derartige Ordnungswidrigkeiten aufzudecken und zu verfolgen“, sagt Wirtschaftsstadtrat Johannes Martin (CDU).

Zu den heimlich weggeworfenen Möbeln, Kanistern oder Tapeten kommen besonders in der Nähe der BSR-Recyclinghöfen Elektrogeräte wie Fernseher oder Herde. Laut Bezirksamt und der BSR sind dafür private Sammler aus osteuropäischen Ländern verantwortlich. Sie stehen täglich mit ihren Transportfahrzeugen am Eingang des Recyclínghofs am Nordring. Berlinern, die zum Hof wollen, geben sie Zeichen und fordern sie auf, den Hausmüll erst einmal bei ihnen abzuladen. So gut wie jeden Elektro- und Elektronikschrott nehmen sie erst einmal an. „Was sie nicht glauben verwerten zu können, hinterlassen sie dann in der Umgebung der Recyclinghöfe“, sagt BSR-Pressesprecherin Sabine Thümler.

Die BSR ist fast machtlos gegen diese illegale Form der Müllsammlung. „Auf diese Weise Müll zu sammeln, ist illegal, denn man braucht dazu ein Zertifikat“, erläutert Thümler. Den Sammlern ihre Straftat allerdings nachzuweisen, sei sehr schwer. Denn vor Gericht braucht man Zeugen, wie diejenigen, die ihren Müll bei den illegalen Händlern abgegeben haben. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 15× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 723× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 8× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.