Kritik an FFM-Betreiber
Linksfraktion will die Verantwortung für das Freizeitforum Marzahn dem Bezirksamt zurückgeben
Die Linke denkt laut über einen Betreiberwechsel für das Freizeitforum Marzahn (FFM) nach. Das Haus könnte wieder vom Bezirk betrieben werden. Dabei geht es um die Grundsatzfrage, was ein Bezirk alles können und leisten sollte.
Hintergrund ist die noch immer nicht wiedereröffnete Schwimmhalle. Sie wird seit mehr als eineinhalb Jahren saniert. Der Wiedereröffnungstermin musste mehrmals verschoben werden. Momentan findet ein Probebetrieb statt. In einer Antwort auf eine Große Anfrage der Linksfraktion stärkte der zuständige Sportstadtrat Gordon Lemm (SPD) den Mitarbeitern des Betreibers des FFM den Rücken. „An deren Engagement liegt es nicht“, sagte er. Er wünsche sich von der GSE allerdings mehr Unterstützung bei der Betreuung baulicher Maßnahmen. „Über mehr Personal für die Baubetreuung wurde bereits mit der GSE-Leitung gesprochen“, sagt Hausleiter Miroslaw Filzek. Da sehe er Bewegung.
Eigentümer des Freizeitforums Marzahn ist der Bezirk. Seit 2004 wird es von der Gesellschaft für Stadtentwicklung (GSE) betrieben. Die gemeinnützige GmbH ist Treuhänder des Landes Berlin. Zuvor drohte die Schließung des Hauses, weil die technischen Anlagen nicht den Bestimmungen des Brandschutzes der Bundesrepublik entsprachen. Die brandschutztechnische Sanierung erfolgte von 2009 bis 2014. Die eigentliche Sanierung des Hauses erfolgt seit 2016 mit unterschiedlichen Fördermitteln. Nach der Schwimmhalle müssen noch Teile des Daches und die Fenster erneuert werden.
„Es geht um die grundsätzliche Frage, ob ein Betrieb durch den Bezirk nicht besser wäre“, stellte Linken-Fraktionschef Björn Tielebein klar. Es gebe schließlich auch Überlegungen, die Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen wieder in die Regie des Bezirks zu übernehmen.
Auf diese Frage gab Lemm eine eher ausweichende Antwort. „Das sollte allenfalls im Zusammenhang mit einen neuen Gesamtkonzept für das Haus diskutiert werden“, erklärte er. Die CDU hält dagegen nichts von dem Vorstoß der Linksfraktion. „Ich sehe nichts, was der Bezirk besser machen könnte“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Alexander J. Herrmann.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Bezirksamt und der GSE klappt im übrigen reibungslos. Die GSE zeigt sich stets offen gegenüber den Wünschen des Bezirks, sei es bei der Frauensporthalle oder der kostenlosen Nutzung von Räumen für Schulveranstaltungen. Die GSE erhält pro Jahr für das FFM 735 000 Euro. Diese Summe wurde in den zurückliegenden 15 Jahren niemals erhöht.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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