Verbotene Sommerrodungen strenger ahnden

Eine Ausnahme vom Fällverbot: Das Umwelt- und Naturschutzamt ließ im Juli eine Linde in der Oberfeldstraße wegen Bruchgefahr fällen. | Foto: hari
  • Eine Ausnahme vom Fällverbot: Das Umwelt- und Naturschutzamt ließ im Juli eine Linde in der Oberfeldstraße wegen Bruchgefahr fällen.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn-Hellersdorf. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat im Sommer 2013 den Schutz von nistenden Tieren erhöht. Seither darf praktisch kein Baum gefällt und kein Strauch oder Ast zurückgeschnitten werden. Die Linke wirft nun dem Bezirksamt vor, Verstöße nicht konsequent zu verfolgen.

In diesem Sommer galt erstmals dieses verschärfte Verbot von Sommerrodungen. Kein Vogel oder ein anderes in Bäumen oder Büschen nistendes Tier sollte bei seiner Brut gestört werden. In Marzahn-Hellersdorf hatte die Tötung einer großen Zahl von Fledermäusen bei der Fällung eines Baumes in der Lappiner Straße 2010 für großen Wirbel gesorgt.

Ein solcher Vorfall ist in diesem Jahr zwar nicht bekannt geworden. Der umweltpolitische Sprecher der Linken im Bezirk, Frank Beiersdorff wirft jedoch in einer öffentlichen Erklärung Christian Gräff (CDU), Stadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung, vor, die Einhaltung des Verbots nicht ausreichend durchgesetzt zu haben.

Als Beispiel führt er eine Baumfällung im Mai in der Kohlisstraße an. Hier hatte ein Grundstücksbesitzer sein Grundstück beräumt, um einen Carport zu bauen. Dabei wurde auch, trotz des Versuchs von Nachbarn, das zu verhindern, eine Fichte gefällt. Der Vorgang wurde dem Umwelt- und Naturschutzamt zur Kenntnis gebracht. Ein Bußgeld wurde aber bisher nicht verhängt.

"Meine Mitarbeiter sind noch dabei, den Fall sachlich und rechtlich zu prüfen", sagt Gräff. Bei den Mitarbeitern des Amtes sei er sich sicher, dass diese sich an das Verbot hielten.

"Die vielen privaten Grundstücke im Bezirk können wir nicht alle im Auge behalten", erläutert er. Der Naturschutz sei auf die Unterstützung durch die Bevölkerung angewiesen. In diesem Jahr gingen zwei Anzeigen ein. Wenn sich Bürger meldeten, dann hauptsächlich, um sich zu beschweren, weil sie Bäume auf ihren Grundstücken während des Sommers nicht fällen durften.

Ab 1. Oktober bis Ende Februar gilt für das Fällen von Bäumen wieder allein die Berliner Baumschutzverordnung. Sie legt in einer Liste fest, welche Baumarten nicht gefällt werden dürfen.

Mehr Informationen zum Fällverbot im Internet auf den Seiten der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt unter www.stadtentwicklung.berlin.de.
Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 702× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.461× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.510× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.