An großen Straßen im Bezirk reicht die Zeit für Fußgänger nicht

Die B1/B5 an der Ampel Ecke Oberfeldstraße lässt sich von Fußgängern nicht in einem Zuge überwinden. | Foto: hari
  • Die B1/B5 an der Ampel Ecke Oberfeldstraße lässt sich von Fußgängern nicht in einem Zuge überwinden.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn. "Der Senat und der Bezirk sind beratungsresistent", twittert Peter an die Berliner Woche. Er kritisiert seit Jahren die aus seiner Sicht viel zu kurzen Ampelphasen am Elsterwerdaer Platz über die Köpenicker Straße.

Er habe die Zeiten gestoppt: Nur vier Sekunden haben die Fußgänger Zeit, um eine Fahrbahnhälfte zu überqueren. Und im Berufsverkehr drängelten sich die Passanten dann auf der viel zu kleinen Mittelinsel.

Kein Einzelfall. "Wir kommen niemals mit einer Grünphase über die B1/B5", sagt zum Beispiel Susanne Zach. Die Mahlsdorferin gehört einer Selbsthilfegruppe für Parkinsonkranke an. Einmal in der Woche geht sie zum Treffen der Gruppe im Stadtteilzentrum Biesdorf. Dabei hilft sie auch anderen Mitgliedern der Selbsthilfegruppe beim Überqueren der Straße an der Ampel an der Ecke Oberfeldstraße. "Wenn auf den letzten Metern die Fußgängerampel auf Rot springt, werden alle regelmäßig nervös", erläutert sie.

Zuständig für die Ampelschaltungen ist die Verkehrslenkung Berlin, die der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung untersteht. "Wir halten uns an die Richtlinien des Bundesverkehrsministeriums und müssen die Interessen aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigen", erklärt Daniela Augenstein, Pressesprecherin der Senatsverwaltung.

Generell gilt, dass nach Bundesvorgabe ein Fußgänger beim Überqueren einer Straße zwischen einer und 1,5 Sekunden pro Meter haben muss. In Berlin hat ein Fußgänger nur 1,2 Sekunde pro Meter. Das größte Problem sind mehrspurige Straßen mit Mittelinseln. Hier soll Fußgänger bei Grün die Mittelinsel erreichen und noch mindestens den zweiten Teil der Straße überqueren können, bis die Ampel auf Rot schaltet. "In Berlin ist die Schaltung so, dass der Fußgänger sogar zwei Drittel schaffen kann", erläutert Augenstein.

Der Fachverband Fußverkehr fordert jedoch, dieses "Rüberziehen" abzuschaffen und dem Fußgänger etwas mehr Zeit zu schenken. Eine Sekunde für einen Meter fordert der Fachverband. Ob Änderungen möglich sind, wird gegenwärtig im Rahmen einer neuen Verkehrsstrategie für Berlin durch den Senat und in Modellprojekten geprüft.

Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 293× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 593× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 570× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 992× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.