Bezirk experimentiert mit Flexi-Füßen für Straßenschilder
"Einen Versuch ist es in jedem Fall wert", sagt Christian Gräff (CDU), Stadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung. Er hat veranlasst, zunächst zehn sogenannte Flexi-Füße zu kaufen. Zwei der Flexi-Füße versehen im Bezirk bereits ihren Dienst. Einer ist an einem Hinweisschild auf den Taxistand im Hultschiner Damm an der Ecke Willestraße angebracht. Der zweite Flexi-Fuß ist inzwischen die Lebensversicherung für einen Poller im Straßenland in Helle Mitte.
Die Einfachheit spricht für die Idee, ein Merkmal durchschlagskräftiger Erfindungen: Die Flexi-Halterung besteht aus einem passfähigen Rohr, in das Tellerfedern eingebaut sind. Wenn etwas mit entsprechender Wucht dagegen fährt, gibt die Federung nach und lässt Verkehrsschild oder Poller umknicken. Lässt der Druck nach, richten sich Schild oder Poller wieder auf.
Eine Autofahrt durch den Bezirk ließe jeden per Augenschein davon überzeugen, dass der Flexi-Fuß auf ein Problem der Verkehrspraxis reagiert. Viele Verkehrsschilder und auch Straßenpoller zeigen eine mitunter beängstigende Schlagseite. Die meisten Autofahrer und auch Fußgänger werden gelegentlich ein umgefahrenes Verkehrsschild oder herausgerissenen Poller gesehen haben.
Das Bezirksamt gibt in jedem Jahr und 20 000 Euro für neue Verkehrsschilder aus. Wie viele davon umgefahren worden sind, darüber hat Gräff keine genauen Angaben. Er schätzt jedoch, dass das nur eine vergleichsweise geringe Zahl betrifft. "Diese Zahl zu beschaffen, wird ein Teil der Untersuchungen sein, die wir anstellen, bevor wir mehr von dem Flexi-Füßen kaufen", sagt er. Die Füße müssten ihre Praxistauglichkeit noch beweisen.
Ein weiterer Aspekt ist der Preis. Die Kosten für ein neues Straßenschild betragen, das Einbetonieren inbegriffen, zwischen 300 und maximal 400 Euro. Ein Flexi-Fuß für ein Straßenschild koste aber allein 319 Euro und für einen Poller 400 Euro - ohne Betonarbeiten. "Da wird noch viel zu rechnen sein, bis wir wissen, ob sich das in größerem Umfang lohnt, solche Füße für unsere Schilder zu verwenden", erläutert Gräff.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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