Buch über die Renaturierung der Wuhle erschienen

Arbeiter planieren das Bett der Wuhle im Zuge der Renaturierung des Flusses. | Foto: Clemens
2Bilder
  • Arbeiter planieren das Bett der Wuhle im Zuge der Renaturierung des Flusses.
  • Foto: Clemens
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn-Hellersdorf. Wolfgang Clemens hat ein Buch über die Umgestaltung des Wuhletals geschrieben. Es schildert die Wiedergewinnung eines Stücks Natur.

"Berlin hatte da ein Problem" lautet der Titel des Buchs von Wolfgang Clemens, dem langjährigen Leiter der Hygieneinspektion und Direktor des Hygiene-Instituts beim Magistrat von Berlin. Der Buchtitel bezieht sich zunächst auf die enormen Probleme der Stadthygiene und deren Lösungen seit dem 19. Jahrhundert. Sein eigentlicher Gegenstand ist der Rückbau des Klärwerks Falkenberg mit seinen enormen Problemen für den Bezirk.Die Wuhle und eine Reihe ihr angeschlossener Gewässer wie der Seelgraben oder die Kaulsdorfer Teiche dienten als Ableiter für das Klärwasser aus Falkenberg. Nach der Schließung des Klärwerks 2003 drohten sie in großen Teilen auszutrocknen. Der mögliche Schaden für die Umwelt, die Landschaft und die angrenzenden Großsiedlungen lässt sich bis heute kaum absehen.

Der Autor und eine Gruppe von Naturschützern wiesen zunächst ungehört auf die sich anbahnende Katastrophe hin. Erst nachdem angesichts der Schließung des Klärwerks die Probleme offenkundig wurden, fanden sie Gehör beim Senat und in der Bezirksverwaltung.

Es ist den Behörden anzurechnen, dass sie danach mit den Umweltaktivisten eng zusammenarbeiteten und deren Vorschläge bei der Lösung der entstandenen Probleme annahmen. "Diese bestand in der naturnahen Umgestaltung der Kulturlandschaft", sagt Clemens. Staustufen und Beton an den Ufern wurden entfernt. Das Bett des Flüsschens und seiner Nebengewässer wurde ausgebaggert und anschließend mit Kies aufgefüllt, um den Fluss anzuheben. Es entstand eine künstliche Auenlandschaft.

Das Buch ist keine Heldenlegende oder Selbstdarstellung, sondern ein nüchterner und doch warmherziger Bericht von der Neuerfindung der Wuhle. Die Textbeiträge und noch mehr zahlreiche Fotos vermitteln einen anschaulichen Eindruck von dem Vorher und Nachher. Außerdem enthält es Fingerzeige, was sich heute alles im Wuhletal nördlich der B1/B5 an Natur entdecken lässt.

Der Senat plant, auch die Wuhle südlich der B1/B5 zu renaturieren. Foren mit den Anwohnern zur Vorbereitung der Planungen fanden bereits statt. Die Planungen beginnen im kommenden Jahr, der erste Spatenstich ist 2017 geplant.

Das Buch "Berlin hatte da ein Problem" ist beim Verlag Natur + Text GmbH erschienen. Es umfasst 128 Seiten und kostet 14.95 Euro. ISBN 978-3-942062-05-3.
Harald Ritter / hari
Arbeiter planieren das Bett der Wuhle im Zuge der Renaturierung des Flusses. | Foto: Clemens
Wolfgang Clemens. | Foto: hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 415× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 534× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 268× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 393× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.