Bürgermeister Stefan Komoß (SPD) über das neue Jahr
Herr Komoß, der Personalabbau in den kommenden Jahren geht einseitig zulasten der Ost-Bezirke. Sind Sie vom Senat enttäuscht?
Stefan Komoß: Die Berechnung des Personalabbaus beruht auf der Einwohnerzahl. Dies halte ich nach wie vor für falsch. Die Ausgaben für den Straßenbau hängen von den vorhandenen Kilometer Straße ab oder die Aufgaben des Sozial-, Jugend- und Schul- und Sportamt von den Einwohnern in bestimmten Altersgruppen.
Sind Sie von dem Mangel an Solidarität seitens Ihrer Kollegen aus den West-Bezirken enttäuscht?
Stefan Komoß: Die Bezirke ohne oder mit geringem Stellenabbau haben die anderen Bezirke mit hohem Stellenabbau nicht wirklich unterstützt. Dagegen hat es zwischen den vom Personalabbau stark betroffenen Bezirken eine sehr intensive Abstimmung gegeben. Diese Solidarität habe ich persönlich als sehr angenehm empfunden.
Wie viele Mitarbeiter werden in diesem Jahr die Verwaltung verlassen und was bedeutet das für die Arbeit im Bezirk?
Stefan Komoß: In 2013 werden dies voraussichtlich ungefähr 25 Stellen sein. In den kommenden acht Jahren fallen insgesamt 175 Stellen weg. Die meisten, nachdem die betreffenden Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Wo wir Stellen abbauen, übernehmen freie Träger oder private Unternehmer. Das wird bei den Jugendeinrichtungen der Fall sein und auch bei der Grünpflege.
Was muss in diesem Jahr für die Vorbereitung der IGA im Bezirk geschehen?
Stefan Komoß: Für die Vorbereitung der IGA ist die Grün Berlin als Gesellschaft des Landes Berlin verantwortlich. Für 2013 ist mir wichtig, dass die Öffentlichkeit und Interessenvertretungen bei den Planungen mit öffentlichen Veranstaltungen früh einbezogen werden.
Die TVO kommt, aber anscheinend hat sich die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit ihrer Ost-Variante durchgesetzt. Was bedeutet das und wie gehen Sie damit um?
Stefan Komoß: Eine Einigung zwischen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und dem Bezirk hat es zur Streckenführung der TVO noch nicht gegeben. Ich erwarte diese für Anfang 2013.
Was hat Sie im vergangenen Jahr am meisten geärgert?
Stefan Komoß: Eigentlich ärgere ich mich selten. Verwundert bin ich nach fünf Jahren Verantwortung im öffentlichen Bereich manchmal immer noch, wie lange Entscheidungen dauern und wie lange nach einer Entscheidung die Umsetzung und Realisierung dauert. Ein Beispiel hierfür ist die Restaurierung von Schloss Biesdorf.
Worauf freuen Sie sich im neuen Jahr am meisten?
Stefan Komoß: Ich freue mich am meisten darauf, die vielen geplanten, angeschobenen und begonnenen Vorhaben zu einem guten Ergebnis zu bringen. Da fällt mir die Studie zu einem Freibad im Bezirk ein, die 2013 vorliegen wird. Es wäre doch schön, wenn wir im Bezirk endlich ein Freibad haben könnten.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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