Der Heilpraktiker Kirill Lutkin gewinnt Degewo-Gründerpreis
Seit vier Jahren vergibt die Degewo den Gründerpreis. "Wir wollen Menschen unterstützen, ihre Träume zu verwirklichen und beim Start in die Selbstständigkeit helfen", sagt Degewo-Vorstandsmitglied Frank Bielka.
Kirill Lutkin zog mit seiner Familie vor gut einem halben Jahr von Tiergarten nach Marzahn. Sein jüngster Sohn war gerade geboren.
In Marzahn fand die Familie eine preiswerte Wohnung und Lutkin sieht hier die Patienten, die er besonders ansprechen möchte. "In Marzahn-Hellersdorf leben sehr viele Russlanddeutsche und Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion", erklärt Kirill Lutkin.
Durch seine Muttersprache hofft er, schnell Patienten aus dieser großen Bevölkerungsgruppe zu gewinnen. "Außerdem verstehe ich diese Menschen besser als andere Therapeuten", sagt der staatlich zugelassene Heilpraktiker für Psychotherapie.
Migranten hätten eine besondere Seelenlage. Viele fühlten sich in der neuen Heimat entwurzelt und isoliert. Besonders Kinder und Jugendliche litten darunter. Ihnen will er helfen und natürlich auch allen deutschsprachigen Bewohnern Marzahns.
Lutkin wurde in Petersburg geboren. 1997 kam er als Aupair nach Deutschland und blieb. Zunächst lebte er in Bochum, heiratete und hat inzwischen drei in Deutschland geborene Kinder.
In Russland hatte er ein Studium zum Wirtschaftsingenieur absolviert. Auf dem deutschen Arbeitsmarkt konnte er in seinem erlernten Beruf aber nicht Fuß fassen. Er sattelte um. "Meine Mutter hat in Russland auch als Psychotherapeutin gearbeitet, daher kannte ich den Beruf bereits", erklärt er.
Seine Geschäftsidee bewertete die Jury des Degewo-Gründerwettbewerbs als gut und überzeugend. Sie vergab einen der vier Preise, einen Gewerberaum von rund 50 Quadratmetern in der Mehrower Allee 36 b an den Russlanddeutschen. Die Räume kann er mietfrei für ein Jahr nutzen. Zudem erhält er in diesem Jahr eine intensive Beratung für seine Geschäftstätigkeit.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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