Die Linke wirft dem Bezirksamt Verdrängen von Problemen vor
Das im November vorgestellte Konzept geht auf einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung zurück. Schwerpunkt ist eine Analyse des Wohnungsmarktes und Prognosen zum Wohnungsbedarf. Danach wird bis 2030 neuer Wohnraum für rund 12 000 Menschen gebraucht. Außerdem wurden zehn Standorte ausführlich vorgestellt, an denen Wohnungsbau schon bis 2020 möglich wäre.
Die Ermittlung des Bedarfs und der Standorte für Wohnungsbau "ist zweifellos der beste Teil des Konzepts", erklärt Renate Schilling, wohnungs- und mietenpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Auf den Antrag ihrer Fraktion ist der Beschluss und das Papier erst zustande gekommen. Die Linke hatte darin gefordert, dass neben der Bezirksverordnetenversammlung, den Wohnungsgesellschaften und der Seniorenvertretung auch Vertreter des Mietervereins und der Mietergemeinschaft einzubeziehen sind. Letztere tauchen mit ihren Vorstellungen jedoch nicht in dem Papier auf.
"Eine zentrale Schwäche des Konzeptes ist, dass nur die Vermieterseite und Amtsvertreter befragt wurden", stellt Renate Schilling fest. Die Mietersicht fehle. Schilling kritisiert zudem, dass das Papier nicht auf den Mangel an Wohnungen für betreutes Einzelwohnen eingehe. Auch erwähne es nicht, dass es für Menschen mit Schufa-Eintrag oder Hartz-IV-Empfänger immer schwerer werde, eine Wohnung anzumieten. Die Verschuldung nehme zu und damit die Zahl der Räumungsklagen.
"Wir haben den Mieterverein und die Mietergemeinschaft eingeladen", betont dagegen Christian Gräff (CDU), Stadtrat für Stadtentwicklung. "Es sind aber keine Vertreter gekommen." Es hätte auch mehrere Gesprächsrunden mit Wohnungsgesellschaften und Experten gegeben. Die Ergebnisse und Anregungen der Seniorenvertretung, wie mehr Barrierefreiheit in den Häusern, seien in das Konzept aufgenommen worden. "Jetzt liegt uns daran, dass wir uns schnellstmöglichst darum kümmern, dieses Konzept umzusetzen", erklärt Gräff.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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