Die Wuhle soll wieder ungestört fließen können
Die Konzeption wird noch in diesem Jahr im Abgeordnetenhaus beraten. Die Wuhle soll einen natürlichen Verlauf bekommen, Fische und Wasservögel sollen sich wieder heimisch fühlen. Vor allem wollen die Experten erreichen, dass sich die Fließgeschwindigkeit erhöht, denn vor allem im südlichen Bereich steht das Wasser häufig. Ausgangspunkt für die Maßnahmen sind die gesetzlichen Vorgaben der EU. In der Wasserrahmenrichtlinie wird ausdrücklich darauf verweisen, dass "Wasser ist keine übliche Handelsware ist, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss." Diese Richtlinie soll auch für die 17 Kilometer lange Wuhle von ihrer Quelle in Ahrensfelde bis zu ihrer Mündung in Köpenick in die Spree umgesetzt werden.
Noch in diesem Jahr beginnen die Vorarbeiten. In den vergangenen Jahren wurde der Lauf der Wuhle in 26 Abschnitte aufgeteilt und akribisch untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden in drei Veranstaltungen den Einwohnern und Umweltverbänden vorgestellt. Aus den Diskussionen wurden die Vorschläge mit eingearbeitet. Die Untersuchungen beschäftigten sich auch mit anderen Bereichen im Wuhletal wie dem Hellersdorfer Graben, den Seen und Teichen und dem Biesdorf-Marzahner Grenzgraben. Die Uferbereiche sollen wieder eine natürliche Form bekommen.
Auf einer Informationsveranstaltung im Ardenne-Saal des Innovationsparkes Wuhlheide stellten die drei Planungsbüros ihre Pläne vor. Vor allem waren sich die Experten darüber einig, dass der Lauf der Wuhle im mittleren Teil, also zwischen Marzahn und Hellersdorf, korrigiert werden muss.
Die Auenlandschaft, die nur noch in Restbeständen an der Altentreptower Straße am Griesinger Parks zu sehen ist, soll wieder hergestellt werden. Vorgesehen ist eine Verlegung des Flusses um den Wuhleteich herum. Damit soll der Platz für eine neue Auenlandschaft geschaffen werden. Vor allem soll die Fließgeschwindigkeit verändert, die Wuhle an einigen Stellen angestaut werden. Außerdem wird der gerade Verlauf des ehemaligen Abwasserkanals verändert. Die Bauwerke an der Heese-/Heerstraße sollen verschwinden und Regenwasser angestaut werden.
Seit Abschluss der ersten Baumaßnahmen im Juli 2008 sind am Ufer wieder standortgerechte Gehölze wie Erlen und Weiden zu finden. Diese werden nach Möglichkeit erhalten. Gleichzeitig sollen Voraussetzungen geschaffen werden, damit sich typische Fische wie Gründling, Stichling, Plötze und Zwergstichling wieder wohl fühlen.
Unter dem Motto "Potenziale nutzen" soll die Wuhle wieder ein richtiger kleiner Fluss werden. Der Baubeginn ist für das Jahr 2017 vorgesehen. Zehn Jahre später soll sich dann die Wuhle mit europäischen Prädikaten wie "guter ökologischer Zustand" oder "gutes ökologisches Potenzial" schmücken können.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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