Expertenrichtlinie wirft neue Fragen auf
Das von der Degewo eingeführte neue System der elektronischen Heizkostenmessung steht in der Kritik. Bei den in den Hochhäusern eingebauten Einrohrheizungen verteilt sich die Heizwärme unterschiedlich. Große Vorwärme ist erforderlich, die bei den Mietern der unteren Etagen zuerst ankommt. Die Mieter schwitzen, auch wenn sie den Regler zudrehen, und müssen für Wärme zahlen, die sie gar nicht wollen. Diese Ungerechtigkeit wird durch das neue Degewo-Abrechnungssystem nicht behoben. Eine Richtlinie des Verbandes der Deutschen Ingenieure empfiehlt Verfahren zur Korrektur von Fehlern bei der Heizkostenbemessung. Dies reicht am Helen-Weigel-Platz aber nicht mehr aus. Das eigentliche Problem sind laut VDI die veralteten oder fehlerhaften Heizanlagen. Deshalb stelle sich die Frage, ob die elektronische Heizkostenerfassung das geeignete Mittel ist, um Ungerechtigkeiten zu vermeiden.
Das Problem scheint in Marzahn-Mitte weit verbreitet zu sein. Der Bezirksverordnete Ulrich Brettin (SPD) erhielt nach den Veröffentlichungen der Berliner Woche zum Helene-Weigel-Platz zahlreiche Anrufe erhalten. "Die Mieter ärgern sich, dass sie für Wärme zahlen sollen, die sich gar nicht wollen und nicht abstellen können", sagt er. Brettin brachte einen Beschlussantrag ein, der von der BVV Ende März angenommen wurde. Danach soll sich das Bezirksamt mit den Vermietern in Verbindung setzen und Lösungen gegen die teils extrem gestiegenen Heizkosten nach Einführung des elektronischen Ablesesystems finden.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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